Aufbruch in eine Welt der Dankbarkeit
In den letzten Wochen ordneten wieder viele Staaten Ausgangsbeschränkungen an, „soziale Isolation“ ist das Schlagwort dieser Zeit.
Auf der anderen Seite hat die Corona-Pandemie nicht nur bei vielen Unternehmen sondern auch bei vielen Menschen selbst eine ungeahnte Kreativität hervorgerufen. Natürlich wurde auch die Digitalisierung stark beschleunigt und vorangetrieben.
Eine großartige Solidarität wurde spürbar.
Für mich war es noch im Frühjahr ein Innehalten, eine Reise nach Innen. Es war eine Zeit des Reflektierens und der Dankbarkeit was ich bereits alles habe und schätze.
Der neuerliche Lock-Down im Herbst führte dann zu weiteren massiven Einschränkungen. Kaum hatten sich die Menschen ein wenig erholt, mussten sie nochmals ihre sozialen Kontakte drastisch einschränken, liebevolle Umarmungen und körperliche Nähe waren nur sehr reduziert möglich und das „Kuschelhormon“ Oxytocin wurde zur Mangelware. Unruhe breitete sich aus, die Akzeptanz der staatlichen Maßnahmen wurde deutlich weniger und dann kam noch der Terroranschlag in Wien.
Ein Knistern, Wut, Ärger, Ohnmacht und eine zum Teil existenzbedrohende Angst wurden sehr deutlich spürbar.
Einige Fragen stellten sich ganz massiv:
- Ist permanentes Wirtschafts-Wachstum wirklich eine Lösung und wenn ja wofür?
- Und wohin soll die permanente Ankurbelung des privaten Konsums führen?
- Welches Ziel soll damit erreicht werden?
Ist es nicht weit besser für uns Menschen, für unsere Umwelt und unsere Erde, wenn Zufriedenheit wächst, wenn Kreativität, Mitgefühl, Dankbarkeit und Liebe sich in unserer Welt statt dessen ausbreiten?
Ich denke das Wort Da-Sein hat die Bedeutung, dass es in vielen Momenten ausreicht, einfach für sich und andere da zu sein statt Dauerstress und Termindruck. Also führt die Reduktion des Materiellen offensichtlich doch zu einem Mehr an Glück und Zufriedenheit.
Gespannt verfolgte ich die Berichte, wie der Shutdown in Produktion, in der Industrie und im Leben generell nicht nur zu einer Erholung der Natur führte sondern auch zu viel mehr Ruhe. Wenn ich hin und wieder ein Flugzeug hörte, war das die riesige Ausnahme. Eines wurde glasklar, der Verursacher der Umweltverschmutzung, der Lärmverschmutzung und des Klimawandels sind wir Menschen selbst und als Schlussfolgerung – wir können das prinzipiell ändern!
Unsere Natur atmete auf, der Himalaya wurde wieder sichtbar, der Smog über den Städten ist teilweise verschwunden. Aber bis wann? Liegt es nicht an uns, hier einzugreifen bevor die „frühere Normalität“ uns rascher einholt als und lieb ist? Ich will jedenfalls nicht zurück zu dieser Normalität, ich möchte eine „neue Normalität“, eine Langsamere - eine Normalität mit Respekt, Achtung und Dankbarkeit.
Auch Nah-Versorgung wird wieder zu einem zentralen Punkt unseres Lebens. Bauern verkaufen wieder „ab Hof“, Lebensmittel und Essen wird zugestellt. Junge Menschen übernehmen für Ältere oder Kranke den Einkauf.
Home Office, Online Konferenzen und digitale Ausbildung führten unter anderem zu einer Reduktion des Verkehrs und damit der CO2 Emission. Manches davon senkte auch die Kosten. Es ist sinnvoll, diese neue Strukturen zu erhalten.
Ein Wachstum der sozial verantwortungsvollen Unternehmenskultur, Wertschätzung für Arbeitnehmer*innen, Empathie und gegenseitiges Vertrauen verbessern die Motivation und die Bindung innerhalb eines Unternehmens definitiv nachhaltig.
Letztendlich treffen Menschen Entscheidungen und nicht Unternehmen. Bei einer wertschätzenden Unternehmenskultur profitieren Arbeitgeber und Arbeitnehmer, also wieder Menschen. Die Abstraktion von Unternehmen, Behörden und Institutionen vom Mensch-Sein führt gefährlicherweise zu einer Verschiebung von Verantwortung.
Deshalb weg von Shareholder Values zu Life Values wie Liebe, Glück und Gesundheit!
Dipl.-Ing. Martin Kurz
Unternehmensberater für Nachhaltigkeit und Energieeffizienz, Zertifizierter Mentaltrainer und Coach, Experte für Licht und Gesundheit, ÖkoBusiness Berater der Stadt Wien und Mitglied im Berater- und Expertenpool sowie der CSR-Consultants Experts Group der WKO der WKO und des WIFI
Motto:
Gelebte Ethik und soziale Verantwortung sind kein „nice to have“, sondern essentiell und notwendig für wirtschaftlichen und globalen Erfolg.
Der Mensch und seine Energie stehen im Mittelpunkt seiner Beratungen und Vorträge. Die Lebensqualität (statt den Konsum) zu steigern, Nachhaltigkeit und das Hinterlassen einer lebenswerten Welt sind seine wichtigsten Anliegen.