Beschäftigungspotenziale Älterer
Das Beschäftigungspotenzial älterer Menschen nutzen und so dem Fachkräftemangel entgegenwirken.
In den nächsten Jahren geht ein Großteil der Babyboomer-Generation in den Ruhestand – das wird dem Arbeitsmarkt viele Arbeitskräfte entziehen. Die neue Studie der Bertelsmann-Stiftung in Deutschland „Beschäftigungspotenziale Älterer – Umfang und Realisierungschancen bis 2035“ zeigt jedoch auf, dass in der Altersgruppe der über 55-Jährigen ein großes Potenzial schlummert, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Gemeinsam mit Wissenschaftlern vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung wird ein Blick auf die einzelnen Potenzialgruppen geworfen und Rahmenbedingungen und Gründe beleuchtet, warum Menschen in diesem Alter nicht oder nur in einem bestimmten Umfang arbeiten.
Ältere Teilzeitbeschäftigte, gesundheitlich fitte Rentner:innen und auch Menschen, die sich aus unterschiedlichen Gründen vorzeitig aus dem Erwerbsleben zurückgezogen haben: Wie sich Teile dieser Potenzialgruppen bei verbesserten Rahmenbedingungen für eine erhöhte Arbeitszeit oder eine Erwerbstätigkeit vor oder über die Ruhestandsgrenze hinaus gewinnen lassen, wird in Szenarien detailliert berechnet.
Wichtige Erkenntnis der Studie: 1,36 Millionen Vollzeitbeschäftigte - so groß ist das Potenzial, das in der Altersgruppe der 55- bis 70-Jährigen bis zum Jahr 2035 aktiviert werden kann. Damit ließe sich der demografisch bedingte Rückgang der Erwerbstätigkeit in dieser Altersgruppe nahezu ausgleichen.
Um diese Potenziale zu aktivieren, müssen Politik und Wirtschaft an unterschiedlichen Stellen ansetzen. Die in Deutschland vorgestellten Maßnahmen der Regierung zur Förderung des längeren Arbeitens weisen zwar in die richtige Richtung – doch reichen sie nicht aus. Nur durch ein umfassendes Maßnahmenpaket von Politik und Wirtschaft können die Beschäftigungspotenziale Älterer voll ausgeschöpft werden.
Zu den zentralen Ergebnisse mit Handlungsempfehlungen für Politik und Wirtschaft.