David Witzeneder, Gründer wurmkiste.at
Haustiere machen Biomüll zu Humus.
Nach der HTL ging David Witzeneder zum Studium der Agrarwissenschaft nach Wien. „Es hat mich hier wahnsinnig gemacht, den Biomüll aus Alternativlosigkeit in den Restmüll zu werfen. Ich habe den Biomüll im Park vergraben weil es für mich eine moralische Sache war, das organische Material dorthin zu geben, wo es hingehört.“
Und dann kam ihm die Idee mit der Wurmkiste. Eine Holzkiste, in der einige hundert Kompostwürmer leben und den täglich anfallenden Biomüll zu hochwertigem Humus umwandeln. Die ersten Schritte waren Workshops an der Universität für Bodenkultur und eine Versuchskiste in der Studenten WG, um Erfahrung zu sammeln.
Daraus entstand das Start-Up wurmkiste.at. „Mein Bruder Thomas ist Tischler und hat mich sehr unterstützt. Ohne Ihn wär‘s sicher nicht gegangen.“ Aus der Holzkiste wurde ein ganz normaler fahrbarer Hocker, der sich perfekt in die Wohnung oder in ein Büro integrieren lässt. Unangenehme Gerüche gibt es keine und die Würmer können auch nicht flüchten. Die Kompostwürmer fressen ihr halbes Körpergewicht am Tag und verputzen somit etwa 200g Biomüll täglich.
Mittlerweile leben 360.000 Kompostwürmer in den Wurmkisten von wurmkiste.at und verwerten jährlich 22 Tonnen Biomüll. Etwa 700 Menschen haben die Wurmkiste bereits in ihren Lebensalltag integriert. Fruchtbaren Humus aus Biomüll dezentral herzustellen lautet Witzeneders Vision. „Irgendwann soll die Wurmkiste ein fixer Bestandteil in jedem Haushalt sein, so wie der Kühlschrank.“ In unserem Verlagsbüro ist sie das schon.
wurmkiste.at
Gegründet: Juli 2015
Sitz: Andorf
Geschäftsfeld/Branche: Holzgestalter
Anzahl der MitarbeiterInnen: 2,5