Julian Walkowiak, Patrick Bischoff, Eigentümer
MiRa = mitwachsendes Rad. Zitat aus der Nominierung "Ein mitwachsendes Kinder-Fahrrad zum Mieten. Der Traum eines jeden Elternteils. Kein kaufen und verkaufen mehr, kein Großeltern anjammern mehr und immer das richtige Rad in der richtigen Größe." Bleibt nur noch hinzuzufügen: Großer Beitrag zur Ressourcenschonung. Und: Es lohnt sich auch für Fahrradhersteller Qualitätsräder herzustellen.
Wie sind Sie auf die Idee von MiRa gekommen? Was war der Auslöser und wann war das?
Die Idee von MiRa entstand vor gut vier Jahren als wir bemerkten, dass Eltern bei Kinderrädern gerne am falschen Platz sparten. Zu kleine Fahrräder waren noch gut genug und zu große Fahrräder waren schon in Ordnung, da die Kinder ja eh „hineinwachsen“ würden. Nicht funktionstüchtige Bremsen oder auch defekte Gangschaltungen waren auch oftmals kein Problem in den Augen der Eltern, da es ja nur das Kinderrad sei, das nur für kurze Zeit genutzt werden würde. Es musste also nie alles so genau auf das Kind abgestimmt sein, da dies ja viel zu teuer werden würde bei dem häufigen Größen- und damit Fahrradwechsel. Wir wollten Eltern für diese gefühlten Probleme ein „Sorglos-Paket“ anbieten, damit die Kinder (letztendlich die eigentlichen KundInnen) nicht zu kurz kamen in der Rechnung.
Welches Ziel hatten Sie zu Beginn Ihrer Aktivitäten und wie hat es sich in der Zwischenzeit verändert?
Das Ziel war es stets, Kindern ein perfekt passendes und funktionierendes Rad zur Verfügung zu stellen. Wir wünschen uns, dass Kinder in ihrer Kindheit die schönsten Fahrraderlebnisse sammeln, damit sie diese positiven Momente in ihr späteres Leben mitnehmen und das Fahrrad immer ein treuer Begleiter bleibt. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ergibt sich durch die regelmäßige Wartung der Räder in unserer Werkstätte und die Fahrräder bleiben länger in Verwendung.
Viel hat sich seit Beginn nicht verändert. Wir sind weiters bemüht neue KundInnen zu erreichen, damit mehr Kinder von unseren Fahrrädern profitieren können.
Was bedeutet Erfolg für Sie?
Erfolg hat viele Gesichter. Erfolgt bedeutet unter anderem für uns, der Arbeit nicht müde zu werden, innovativ zu bleiben und direktes Feedback von zufriedenen Kundinnen zu erhalten.
Was waren die größten Hindernisse am Weg? Wie haben Sie sie bewältigt?
Die größten Hindernisse in unserer Gründungsphase waren sicherlich finanzielle Engpässe, teilweise eine überwältigende Menge an zu erledigen Problemen und Arbeiten, sowie die vielen notwendigen Facetten des Unternehmertums. Plötzlich sollte man all das Wissen und Können besitzen, das normalerweise verschiedene Expertinnen und Abteilungen in Firmen bewältigen. Bewältigen kann man all diese Probleme nur dann, wenn man grundsätzlich positiv an Dinge herangeht und Vertrauen in die Zukunft hat.
Wer sich an kleinen Hindernissen aufhängt und die Rückschläge mehr beleuchtet als die kleinen Fortschritte, wird nicht weit kommen.
Was war Ihr größter Misserfolg? Was haben Sie daraus gelernt?
Der größte Misserfolg war das Nicht-Erreichen von zu hoch gesteckten Zielen. Daraus gelernt habe ich, dass nicht alles über Nacht geschehen kann, es sei denn, man gehört zur finanziellen Elite in Österreich mit dicken Rücklagen. Bis man ein Produkt oder eine Dienstleistung zufriedenstellend anbieten kann, vergeht oft viel Zeit, da die Weiterentwicklung und Verbesserung sehr viel Planungsarbeit in Anspruch nimmt. Als kleines wachsendes Unternehmen, ist man jedoch sehr in den täglichen to-dos gefangen und dem bürokratischen Rattenschwanz, den ein Unternehmen einher bringt. Das coole lässige Planen und Weiterentwickeln geht nach einem 10 -Stunden Arbeitstag an die Substanz. Wie kann man der Situation entkommen? In Personal investieren mit Geld, dass man noch nicht hat oder den Dingen mehr Zeit geben.
Was waren die wichtigsten Argumente um Ihre Kunden zu überzeugen?
Das schnelle Wachstum des Kindes und der Bedarf eines neuen Fahrrades im Eiltakt ist kein Problem! Unser Mietsystem bedeutet Entlastung im Alltag der Eltern und das Kind profitiert nebenbei am Meisten davon. Es ist normal, dass ein Fahrrad ein regelmäßiges Service braucht. Das vergisst man oft schnell und berücksichtigt dies bei einer Kosten-Nutzen-Rechnung vor der Kaufentscheidung nicht. Unser inkludiertes Service so oft es das Fahrzeug braucht, ist hierbei wirklich eine tolle Lösung um die Hemmschwelle vor den Werkstattrechnungen abzubauen.
Was sind Ihre nächsten Ziele?
Unsere nächsten Ziele sind, unser Angebot durch ein mobiles Service in ganz Wien anzubieten. Wenn man für das Fahrradservice nicht bis ans andere Ende der Stadt fahren muss, bedeutet dies wieder eine große Erleichterung für die Eltern und wir machen unser Angebot sogar noch kundenorientierter als es derzeit schon ist.
Eckdaten zum Unternehmen:
UIC United In Cycling OG, Wien
gegründet: 2015
Branche: Fahrradverkauf, Fahrradreparatur, Kaffeehaus
MitarbeiterInnen: 5