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Klimafitte Landwirtschaft und wertvolle Lebensmittel

Heidemarie Porstner, Landwirtschaftssprecherin GLOBAL 2000.

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Es ist unglaublich. Wer hätte das in den 2010ern gedacht: Wir haben es geschafft, die Trendwende herbeizuführen.

Heute, 2050, können wir im wahrsten Sinne des Wortes durchatmen. Wir haben so vieles verbessert, indem wir ein bisschen Mut bewiesen haben. Und heute sehen wir: Als es darum ging, unsere Ernährung und die Landwirtschaft zukunftsfit zu machen, hat es sich gelohnt, den Schutz der Umwelt, der Lebensräume für Pflanzen und Tiere und unser aller Wohlbefinden an die erste Stelle zu setzen.

Klimafitte Landwirtschaft

Alles begann 2019 mit der Reform der Gemeinsame EU-Agrarpolitik (GAP). Die Menschen in der EU hatten es damals klar formuliert: Unser aller Steuergeld muss  dafür eingesetzt werden, unsere Umwelt, die Gewässer, die Tiere zu schützen. Mit mehr ökologischer Landwirtschaft müssen wir unsere Versorgung klimafitter und nachhaltiger für alle machen. Die Politik hat damals in letzter Minute nachgezogen und  bahnbrechende Weichen in Richtung Ökologisierung der GAP gestellt. Diese neue GAP, seit damals in der vierten Periode, ist nicht nur ökologischer, sie ist auch fairer. Heute ist klar, dass Hochleistungssysteme, die nur vermeintlich erfolgreicher waren, indem sie die Folgekosten der Umweltverschmutzung auf die Gesellschaft abgewälzt haben, einfach nicht tragbar sind. Stattdessen war klar: ökologisch wirtschaftende Landwirtschaft kommt einfach besser mit dem Klimawandel zurecht und schont unser aller Lebensgrundlagen.

Lebensmittel haben einen Wert

Inzwischen ist es selbstverständlich, dass Bäuerinnen und Bauern für das, was sie für den Erhalt und die Pflege unser aller Lebensgrundlagen und unserer schönen Kulturlandschaften leisten, gefördert und entsprechend entlohnt werden. Und es hat sich als Mähr herausgestellt, dass Bio-Lebensmittel sich nur die Wohlhabenden leisten können. Ja, Lebensmittel haben wieder ihren Preis. Das war anfangs wirklich nicht leicht zu akzeptieren. Aber die Politik hat mit Steuererleichterungen geholfen, die möglich waren, weil wir durch eine bessere Landwirtschaft ja viel weniger Folgekosten im Umwelt- und Gesundheitsbereich haben.  Auch haben wir durch ein umfangreiches Maßnahmenpaket endlich damit aufgehört, ein Drittel unsere Lebensmittel für die Mülltonne zu produzieren. Das hat den Druck auf unsere Ökosysteme deutlich verringert. Und unser Geldbörsel geschont.

Weniger Fleisch und Bildung

Doch am Wichtigsten: KonsumentInnen und LandwirtInnen ziehen an einem Strang. Schon die Kleinsten verstehen jetzt, dass es sich für den Planeten nicht ausgehen kann, jeden Tag Fleisch zu essen, und dass Lebensmittel wertvoll sind. Die großen Zusammenhänge zwischen Umwelt, Landwirtschaft und Ernährung sind fix in den Lehrplänen verankert.

Die Erde ist endlich so, dass wir alle gut auf ihr leben können. Gerade nochmal die Kurve gekratzt. Danke an alle, die sich vor allem gegen Ende der 2010er so ins Zeug gelegt haben und keine Kompromisse mehr zulassen wollten. Es hat sich gelohnt.

www.global2000.at

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