Oxford-Studie: Vorteile von klimafreundlichen Konjunkturpaketen
Weniger Kosten, mehr Jobs, höhere Rendite: Klimafreundliche Politik bringt laut Studie bessere Ergebnisse für Wirtschaft und Umwelt.
Eine neue wissenschaftliche Studie der Universität Oxford zeigt die klaren Vorteile von umwelt- und klimafreundlichen Konjunkturpaketen: Demnach schaffen Maßnahmen, die klimaschädliche Emissionen senken, im Vergleich zu traditionellen fiskalischen Anreizen mehr Arbeitsplätze, bringen höhere Erträge und führen langfristig zu höheren Kosteneinsparungen. „Klimafreundliche Politik bringt bessere Ergebnisse für Wirtschaft und Umwelt. Das muss auch die Bundesregierung beachten, um einen echten öko-sozialen Neustart zu schaffen“, sagt Hanna Simons von der Umweltschutzorganisation WWF Österreich zu der diese Woche veröffentlichten Erhebung. Dafür hat das renommierte Studienteam mehr als 700 Konjunktur-Instrumente seit der Finanzkrise 2008 untersucht sowie eine weltweite Umfrage unter 231 Fachleuten aus 53 Ländern durchgeführt.
Empfehlungen für sinnvolle Maßnahmen sind demnach zum Beispiel der Ausbau der Photovoltaik, die thermische Sanierung von Gebäuden sowie explizit auch nachhaltige „Investitionen in Naturkapital, um die Belastbarkeit und Regeneration von Ökosystemen zu stärken“. „Es geht nur mit der Natur, nicht gegen sie“, schließt WWF-Programmleiterin Hanna Simons und verweist auf offizielle Erhebungen in Österreich, die den volkswirtschaftlichen Mehrwert der Gewässerschutz-Förderung sowie der Renaturierung von Flüssen zeigen. Weitere Empfehlungen der Oxford-Studie für Konjunkturpakete sind etwa die Förderung klimafreundlicher Landwirtschaft und Forschung sowie Bildungs- und Ausbildungsprogramme, die den Wandel in Richtung Dekarbonisierung unterstützen.
Aus ökologischer und ökonomischer Sicht am schlechtesten bewertet die Studie übrigens bedingungslose Rettungspakete für Fluglinien. „Auch das muss eine Lehre für Österreich und Europa sein. Etwaige Staatshilfen für die Luftfahrt müssen an wirksame Klimakriterien und die Ausrichtung am 1,5-Grad-Limit des Pariser Klimavertrages geknüpft werden“, sagt Hanna Simons vom WWF Österreich.