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Trend zum „Downshifting“

Unterschiedlichste flexible Arbeitszeitmodelle als Reaktion auf den Wunsch „Weniger ist Mehr“. Studie von Makam Research.

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Der Großteil der österreichischen Unternehmen sieht Arbeitszeitflexibilisierung als unumgänglich und wesentlich zur Erhöhung der Arbeitszufriedenheit, da die Bedürfnisse der MitarbeiterInnen besondere Berücksichtigung finden.

Drei Viertel der Personalverantwortlichen stellen in ihrem Unternehmen einen Trend zum Downshifting fest: ArbeitnehmerInnen schränken ihre Arbeits- und Konsumtätigkeiten zu Gunsten von mehr Freizeit ein und erwarten sich dadurch das Führen eines selbstbestimmteren Lebens. In jedem fünften Unternehmen ist diese Entwicklung sogar stark oder sehr stark ausgeprägt, in etwa die Hälfte merkt den Trend nur leicht und ein Viertel gibt an, diese Entwicklung im Unternehmen gar nicht festzustellen. Um dem Downshifting-Trend gerecht zu werden: 93% der Unternehmen bieten bereits unterschiedlichste flexible Arbeitszeitmodelle an.

Flexible Arbeitszeitmodelle

  • Nach wie vor führt Teilzeitarbeit (81%) das Ranking der flexiblen Arbeitszeitformen an, gefolgt von Gleitzeitmodellen (59%) – beides ist bei Unternehmen mit mehr MitarbeiterInnen stärker verbreitet.
  • In 41% der Unternehmen gibt es Arbeitszeitkonten, wodurch ArbeitnehmerInnen die Möglichkeit haben, Arbeitszeit anzusparen, um diese dann für längere Urlaube oder einfach Freizeit zu nutzen.
  • In etwas mehr als einem Drittel der Unternehmen gibt es die Möglichkeit zum Home Office bzw. Telearbeit (36%), tendenziell häufiger im Bereich Dienstleistung, in Wien, in Unternehmen ab 100 MitarbeiterInnen sowie in Unternehmen, die den Trend zum Downshifting stärker feststellen. 3 von 10 Unternehmen, häufiger jene mit mehr MitarbeiterInnen, bieten Vertrauensarbeitszeit an. Bei diesem flexiblen Arbeitszeitmodell, das – wie der Name schon sagt – auf einem Vertrauensverhältnis aufbaut, steht die Erledigung vereinbarter Aufgaben im Mittelpunkt und nicht die zeitliche Anwesenheit der MitarbeiterInnen.
  • In 22% der Unternehmen gibt es Schichtarbeit, tendenziell häufiger in den Bereichen Industrie/Erzeugung und Tourismus/Freizeitwirtschaft, sowie in Unternehmen mit mehr MitarbeiterInnen und in Unternehmen, die den Trend zum Downshifting stärker feststellen.
  • 18% der Unternehmen bieten ihren MitarbeiterInnen Sabbaticals – also berufliche Auszeiten, die oft für Aus- und Weiterbildung genutzt werden. Sabbaticals gibt es deutlich häufiger in großen Unternehmen, im Bereich Bank/Versicherung bzw. im öffentlichen Bereich, in Wien, in Unternehmen mit mehr MitarbeiterInnen und in Unternehmen, die den Trend zum Downshifting stärker feststellen. Job-Sharing bzw. Arbeitsplatzteilung wird von 15% der Unternehmen angeboten, häufiger von Unternehmen mit mehr MitarbeiterInnen und Abrufarbeit, bei der ArbeitgeberInnen die Arbeitszeit ihrer MitarbeiterInnen je nach Auftragslage bedarfsorientiert vorgeben können, gibt es in etwa in jedem achten Unternehmen.
  • 8% der Unternehmen planen, in Zukunft (weitere) flexible Arbeitszeitmodelle anzubieten, wobei hier Job-Sharing/Arbeitsplatzteilung (3%), Sabbatical, Arbeitszeitkonten und Gleitzeitmodelle (jeweils 2%) am häufigsten genannt werden.
  • Mehr als 8 von 10 der Personalverantwortlichen sind der Ansicht, dass durch Arbeitszeitflexibilisierung die Bedürfnisse der MitarbeiterInnen berücksichtigt und die Arbeitszufriedenheit erhöht werden, häufiger Personalverantwortliche im Westen Österreichs sowie in Unternehmen, die den Trend zum Downshifting stärker feststellen.
  • 6 von 10 Personalverantwortlichen sehen in der Arbeitszeitflexibilisierung Wachstumschancen für ihren Betrieb und für 82% sind flexible Arbeitszeitmodelle sowieso unumgänglich, um in der heutigen Zeit bestehen zu können.
  • Befürchtete Gehaltseinbußen aufgrund von Arbeitszeitflexibilisierung können zwei Drittel der PersonalistInnen nicht bestätigen. Und auch die Meinung, dass Arbeitszeitflexibilisierung eine Erschwerung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie mit sich bringt, können 8 von 10 nicht nachvollziehen. Ebenso ist die Befürchtung einer möglichen Überlastung von MitarbeiterInnen durch flexible Modelle für mehr als 8 von 10 PersonalistInnen nicht haltbar.


Sample und Methodik:
Die Ergebnisse resultieren aus einer telefonischen Befragung von 500 Personalverantwortlichen (HR ManagerInnen, GeschäftsführerInnen) – repräsentativ für die österreichische Unternehmenslandschaft ab 30 MitarbeiterInnen – im CATI-Telefonstudio von MAKAM Research GmbH (Befragungszeit Mai 2017).

Foto: istock_globalstock_000016586822