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Verantwortung übernehmen und zum Mitmachen anregen

Karin und Christoph Distelberger, unverpackt Austria
Unverpackt holt Lebensmittel bei Herstellern in wiederverwendbaren Metallbehältern ab, kommissioniert sie und liefert sie an Gastronomie, Großküchen und Kantinen.
Foto: JV Design

unverpackt von Karin und Christoph Distelberger zeichnet sich durch die Einführung eines nachhaltigen Kreislaufsystems im Lebensmittelhandel aus, das Verpackungsmüll signifikant reduziert und die Produktqualität verbessert weil kein Mikroplastik anfällt. unverpackt funktioniert im Tauschsystem: Lebensmittel werden in wiederverwendbaren Metallbehältern geliefert – volle Behälter gegen leere getauscht, diese danach thermisch desinfiziert (mittels Sonnenenergie) und wieder in den Kreislauf gebracht. Die prognostizierte jährliche Einsparung von Papier und Plastik liegt im mehrstelligem Tonnenbereich. Das System läuft erfolgreich in der Küche der Lebenshilfe Rogatsboden, im Landespflegeheim - PBZ Scheibbs und als Probebetrieb im Diakoniewerk Kitzbühel. Neuerdings holt das Unternehmen Produkte direkt von den Produzent*innen wie z.B. Kotànyi, Recheis oder Nestelberger in wiederverwendbaren Metallbehältern ab, kommissioniert sie und liefert sie anschließend in Gastronomie, Großküchen und Kantinen.

BUSINESSART hat nachgefragt: Was war der Auslöser dafür, dieses Mehrwegkonzept zu entwickeln?

Karin und Christoph Distelberger: Wir haben 2020 unseren eigenen unverpackt Laden eröffnet und von Beginn an Lagerbehälter aus Metall verwendet. 2022 sind wir dann mit einem Franchisekonzept gestartet und haben unser Know how an andere weitergegeben. Natürlich haben wir viele Erfahrungen bzgl. Handling und Reinigung des Mehrwegsystems gesammelt. Ende 2023 dachten wir: Wieso nicht noch größer denken und an Großküchen liefern und so noch mehr Plastik einsparen?

Was hat Sie ermutigt, dranzubleiben und das Mehrwegkonzept umzusetzen?

Weil wir daran glauben, dass wir mit unserem System einen echten Mehrwert für die Menschen und die Umwelt bieten.

Was war das größte Hindernis?

Die Menschen zum Tun zu bewegen/ermutigen.

Welche Kompetenzen/Skills waren für Ihren Erfolg besonders wichtig?

Durchhaltevermögen. Außerdem haben wir ein großes Netzwerk an Menschen in den letzten Jahren aufgebaut, die uns unterstützen und weiterhelfen. Dadurch haben wir uns wirtschaftlich und persönlich weiterentwickelt und die Kompetenzen im Tun erworben.

Wie kann der schonende Umgang mit Ressourcen ein so greifbares Thema werden, dass alle Menschen dahinter stehen und mitmachen?

Um den schonenden Umgang mit Ressourcen für alle greifbar zu machen, sollten wir durch Bildung das Bewusstsein schärfen. Gemeinschaftliche Aktionen schaffen ein starkes soziales Engagement und der Einsatz von Technologien und Anreizen erleichtert nachhaltiges Handeln. Vorbildfunktionen aus der Gesellschaft und Wirtschaft können dabei motivieren, Verantwortung zu übernehmen und zum Mitmachen anzuregen.

Wie lautet der Leitsatz / das Leitmotiv Ihres Lebens?

Wir wollen etwas bewirken und zeigen, dass unser Konzept funktioniert und vielerorts eingesetzt werden kann.

unverpackt Austria, Wieselburg (NÖ)

Branche: Lebensmitteleinzelhandel

Mitarbeiter*innen: 1

Website: www.unverpacktaustria.at