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Urlaub: Sag niemals nachhaltig zu mir

Editorial Roswitha M. Reisinger

triftsteig---------brandstaetter

Der Tourismus trägt weltweit durchschnittlich zehn Prozent zum BIP eines Landes bei und schafft dabei überdurchschnittlich viele Arbeitsplätze. Er ist in ländlichen Regionen oft die einzige Erwerbsquelle außerhalb
der Landwirtschaft und hilft bei der Bekämpfung von Armut. Reisen trägt zur Völkerverständigung und
Wertschätzung anderer Kulturen bei. Viele Plus für die Haben-Seite.
Auf der Soll-Seite steht unweigerlich der Verbrauch von Ressourcen. Es liegt an uns, wie wir diesen Verbrauch gestalten. Ob wir möglichst viel CO2 einsparen oder kompensieren. Ob wir die Natur schützen, die Menschen fair bezahlen und die regionale Kultur respektieren. Deshalb haben die UN 2017 zum Jahr des Nachhaltigen Tourismus für Entwicklung erklärt.

Urlaubssehnsüchte nachhaltig befriedigen

Nachhaltigkeit wird immer mehr zur Basis, um dieUrlaubssehnsüchte der Gäste langfristig befriedigen zu können: Damit sie unsere intakte Natur hautnah erleben können, damit sie in das Leben der Menschen vor Ort eintauchen und unsere Kultur kennen lernen können, damit sie Wissen mitnehmen, neue Fertigkeiten erwerben und neue Rollen ausprobieren können. Individuell und mit anderen gemeinsam. „Es geht um eine qualitative Entwicklung, die für Österreich nur in einem ganzheitlichen, kulturell nachhaltigen Sinne gelingen kann“, meint der Tourismus-Experte Franz Schmidt.

Nachhaltigkeit leben, aber anders benennen

Doch welches Bild entsteht bei Ihnen im Kopf, wenn Sie an einen nachhaltigen Urlaub denken? Verzicht? Teuer? Beides negative Assoziationen, die nicht stimmen müssen. Definitiv werden Sie aber nicht bei Ihren Sehnsüchten abgeholt, wie zum Beispiel faulenzen am Strand, abfeiern in der Nacht, die schöne Landschaft genießen, sich beim Mountainbiken auspowern oder beim Klettern fordern wollen. Nachhaltigkeit erzeugt kein Bild. Daher gilt für die Kommunikation: Nachhaltigkeit leben, aber anders benennen. Erzählen Sie konkrete Geschichten, zeigen Sie schöne Plätze, besondere Menschen und deren Werte. Mehr dazu von Matthias Beyer. Ist auch viel lustiger und inspirierender.

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