Wien Energie bis 2040 klimaneutral
Wien Energie veröffentlicht Emissions-Reduktionspfad und Nachhaltigkeitsziele basierend auf SDGs.
„Wir haben die Verantwortung, das Wiener Energiesystem bis 2040 klimaneutral zu gestalten. Diese Verantwortung zu übernehmen, heißt für uns auch offen und transparent zu zeigen, wo wir stehen und wohin wir uns entwickeln. Deshalb veröffentlichen wir nicht nur jährlich und für jede und jeden zugänglich unseren Fortschritt bei der Erreichung unserer Nachhaltigkeitsziele, sondern integrieren die SDGs auch in unsere Unternehmensstrategie“, erklärt Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung.
Wien Energie ist damit Vorreiter und geht schon jetzt weit über die eingeführten EU-weiten Nachhaltigkeits-Berichtspflichten ab 2026 hinaus. Darüber hinaus sind die SDGs als Leitprinzipien in der Unternehmens- und Nachhaltigkeitsstrategie von Wien Energie verankert und ermöglichen damit die ganzheitliche und nachhaltige Entwicklung des Unternehmens.
UN-Nachhaltigkeitsziele als Grundlage für Zielsetzungen
Wien Energie gibt einen Überblick über die Zielsetzungen und den Status der Zielerreichung auf einem eigens eingerichteten Dashboard. Die jeweiligen Indikatoren werden jährlich aktualisiert. Wien Energie hat sich bei der Festlegung der Ziele an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen orientiert. Von diesen 17 Zielen fokussiert sich Wien Energie auf fünf Themen besonders:
„Maßnahmen zum Klimaschutz“ (SDG 13)
„Bezahlbare und Saubere Energie“ (SDG 7)
„Nachhaltige Städte und Gemeinden“ (SDG 11)
„Geschlechtergerechtigkeit“ (SDG 5)
„Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ (SDG 8)
Im Rahmen dieser Fokusthemen hat Wien Energie in Zusammenarbeit mit dem deutschen Öko-Institut zehn Kernindikatoren mit Zielwerten bis 2030 und einen konkreten Zielpfaden mit Maßnahmenplänen festgelegt.
Das prominenteste Ziel: Die CO2-Emissionen von Wien Energie sollen bis 2030 um ein Drittel, bis 2040 gänzlich auf null reduziert werden.
Aber auch Vorgaben für die klimaneutrale Strom- und Wärmeerzeugung, Gleichberechtigung und Arbeitssicherheit hat das Unternehmen fixiert. Damit solche Zielsetzungen messbar sind, ist eine entsprechende Datengrundlage entscheidend. Laut einer aktuellen BCG-Studie erfassen etwa nur 10 Prozent der Unternehmen weltweit ihre Treibhaugasemissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Wien Energie ist eines dieser Unternehmen. Seit 2021 veröffentlicht der Energiedienstleister die eigene CO2-Bilanz bereits im Geschäftsbericht und hat ein jährliches CO2-Reduktionsziel in den Managementzielen verankert.
Herkulesaufgabe Emissions-Reduktion
Bei der Bilanzierung der Treibhausgasemissionen wendet Wien Energie das international meistbenutzten Berechnungsstandard, das sogenannte „Greenhouse Gas Protocol“, an. Dabei werden die direkten (also direkt selbst verursachten) und indirekten Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette in drei Kategorien (sogenannte „Scopes“) erfasst. Im Jahr 2022 lagen die Treibhausgasemissionen von Wien Energie bei 5,58 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Diese Bilanz umfasst neben den direkten Emissionen von Wien Energie aus der eigenen Erzeugung etwa durch Kraftwerke oder Müllverbrennungsanlagen („Scope 1“: 2022 bei 2,78 Mio. Tonnen CO2-Äquivalänte) auch indirekte Emissionen, die beispielsweise durch die Gasheizungen der Kund*innen verursacht werden.
Bis 2040 soll die Treibhausgasbilanz auf netto-null gesenkt werden. Als Zwischenziel hat Wien Energie eine Reduktion von einem Drittel (33%) bis 2030 verglichen zu 2019 festgelegt. 2030 sollen die Treibhausgasemissionen von Wien Energie (über die gesamte Wertschöpfungskette) demnach maximal 4,28 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente betragen.
„Die Reduktion der Treibhausgasemissionen ist eine Herkulesaufgabe, an der wir mit aller Kraft arbeiten. Wir setzen in allen relevanten Bereichen Maßnahmen, um den Ausstieg aus fossilen Energieträgern zu schaffen und gleichzeitig die Versorgungssicherheit der Wiener*innen zu garantieren“, so Strebl.
Ein wesentlicher Treiber für diese Treibhausgasreduktion ist der Ausbau erneuerbarer Strom- und Wärmeerzeugung. Auch hier hat Wien Energie konkrete Meilensteine festgelegt: Den Anteil erneuerbarer Stromerzeugung will Wien Energie bis 2030 im Vergleich zu 2019 mehr als verdoppeln. Bis dahin plant der Energiedienstleister zudem, 57 Prozent der Fernwärme aus erneuerbaren Quellen und Abwärme zu erzeugen. Bis 2040 sollen Strom und Fernwärme gänzlich klimaneutral erzeugt werden. Zudem will Wien Energie die hohen Standards bei der Rauchgasreinigung der Müllverbrennungsanlagen beibehalten. Das Unternehmen unterschreitet hier die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte für Abgase um mehr als 80 Prozent.
Damit die Energiewende gelingt, sind auch Kooperationen entscheidend: Wien Energie möchte die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, Start-ups, Organisationen und Einrichtungen stark ausbauen. Die Beteiligung am Climate Lab, welches in der Spittelau im Vorjahr eröffnet wurde, ist etwa ein konkreter Schritt, wie sich Wien Energie noch stärker im Sinne von nachhaltigen Lösungen engagieren möchte.
Umsatzsteigerung für zukunftsfähige Produkte
Auch in der Wirtschaftsplanung von Wien Energie finden sich die nachhaltigen Zielsetzungen wieder. So hat sich das Unternehmen vorgenommen, den Umsatz mit besonders zukunftsfähigen Produkten von 2019 bis 2030 um das Siebenfache zu steigern. Zu diesen Produkten gehören unter anderem Fernkälte, dezentrale Wärmelösungen, E-Mobilität, Energiegemeinschaften und Telekommunikationsdienstleistungen. In diesen Bereichen sieht Wien Energie besonderes Wachstumspotenzial, um das eigene Kerngeschäft weiterzuentwickeln und wirtschaftlich zu bleiben. Zusätzlich plant der Energiedienstleister, vermehrt Energieberatungen durchzuführen.
Erhöhung des Frauenanteils und Arbeitsplatzsicherheit
Neben jenen Zielen, die direkt auf die Umweltleistungen von Wien Energie einzahlen, hat das Unternehmen auch eine Reihe weiterer Indikatoren festgelegt, in denen es sich verbessern möchte. Dazu gehört etwa die Steigerung des Frauenanteils in Führungspositionen bis 2030 auf 35 Prozent. Auch die Arbeitssicherheit soll erhöht und die Angebote des betrieblichen Gesundheitsmanagements ausgebaut werden.
Lebenswerteste Stadt 2040
All diese umfassenden Zielsetzungen von Wien Energie basieren auf einem ganzheitlichen Nachhaltigkeits-Verständnis: „Bei all unseren Klimaschutz-Maßnahmen achten wir auf das Zusammenspiel von ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Interessen“, erklärt Strebl. Nur durch diesen ganzheitlichen Ansatz könne das Wiener Energiesystem zukunftsfähig bleiben und dazu beitragen, „dass Wien auch 2040 die lebenswerteste Stadt der Welt bleibt“, so Strebl abschließend.
Über die UN-Nachhaltigkeitsziele
Die 17 Ziele der nachhaltigen Entwicklung kurz SDGs (aus dem Englischen „Sustainable Development Goals“) wurden 2015 von den Vereinten Nationen als universelle Handlungsaufforderung an die Länder dieser Welt verabschiedet, um die Armut zu beenden, den Planeten zu schützen und sicherzustellen, dass bis 2030 alle Menschen Frieden und Wohlstand genießen.
Die 17 SDGs greifen ineinander über – sie erkennen an, dass Maßnahmen in einem Bereich die Ergebnisse in anderen Bereichen beeinflussen werden und dass die Entwicklung soziale, wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit in Einklang bringen muss. Die Kreativität, das Know-how, die Technologie und die finanziellen Ressourcen der gesamten Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft und Wissenschaft sind notwendig, um die SDGs in jedem Kontext zu erreichen.