Zehn Mythen um die Ausbildung
„Der Studienboom nimmt den Betrieben die Auszubildenden weg“: Die Bertelsmann Stiftung und das CHE Centrum für Hochschulentwicklung sind Ausbildungsmythen nachgegangen.
„Der Studienboom nimmt den Betrieben die Auszubildenden weg“, „Nach der Schule wird der berufliche Weg ein für alle Mal festgelegt“, „Akademiker:innen haben von der Praxis erstmal keine Ahnung“ – solche und ähnliche Falschaussagen rund um die nachschulische Bildung, also rund um Ausbildung und Studium, haben sich hartnäckig in der öffentlichen Wahrnehmung etabliert.
Sie erschweren die berufliche Orientierung junger Menschen und erzeugen eine Konkurrenzbeziehung zwischen der akademischen und beruflichen Bildung. Dabei brauche es dringend gemeinsame Ansätze, um die Zukunftsfähigkeit des nachschulischen Bildungssystems in Deutschland zu sichern.
Das sind die 10 Mythen
Mythos 1 „Inzwischen machen doch fast alle Schüler:innen Abitur“: Stimmt nicht.
Mythos 2 „Alle mit Abitur studieren dann auch“: Stimmt nicht.
Mythos 3 „Der Studienboom nimmt den Betrieben die Auszubildenden weg“: Stimmt nicht.
Mythos 4 „Nach der Schule wird der berufliche Weg ein für alle Mal festgelegt“: Stimmt nicht.
Mythos 5 „Entweder Studium oder Ausbildung – man muss sich entscheiden“: Stimmt nicht.
Mythos 6 „Eine Ausbildung oder ein Studium abzubrechen heißt, gescheitert zu sein“: Stimmt nicht.
Mythos 7 „Akademiker:innen haben von der Praxis erst mal keine Ahnung“: Stimmt nicht.
Mythos 8 „Nur Akademiker:innen verdienen richtig gut“: Stimmt so pauschal nicht.
Mythos 9 „Der Fachkräftemangel betrifft nur Ausbildungsberufe“: Stimmt nicht.
Mythos 10 „Der Arbeitsmarkt ist von Akademiker*innen überschwemmt“: Stimmt nicht.
In einer gemeinsamen Analyse haben die Bertelsmann Stiftung und das CHE Centrum für Hochschulentwicklung deshalb zehn verbreitete Mythen zur nachschulischen Bildung einem Faktencheck unterzogen. Dabei zeigt sich: die Mythen stimmen nicht. Und das wird auch mit konkreten Zahlen untermauert. Das Impulspapier „Zehn Mythen rund um Ausbildung und Studium – Faktencheck nachschulische Bildung“ finden Sie hier.
Das Papier zeigt aber auch auf, was wichtig wäre:
- Schluss mit irreführenden Narrativen zur nachschulischen Bildung.
- Zuständige Ministerien sollten als Brückenbauer auftreten.
- Der Fokus sollte auf den ungenutzten Potenziale für den Fachkräftebedarf gerichtet werden.
- Es braucht eine gute Durchlässigkeit und innovative Modelle der Zusammenarbeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung.
- Wichtig ist eine unvoreingenommene berufliche Orientierung über die gesamte Breite der Bildungswege.