Heute bin ich in Pension, nutze die Zeit für Reisen, Hobbies und meine Familie. Gerade an den Enkelkindern sehe ich, wie enorm wichtig nachhaltiges Handeln ist und wie viel sich – zum Glück – bereits getan hat.

Die zwei Auszeichnungen 2013 und 2014, die ich gemeinsam mit Frau Hollerer für bellaflora erhalten konnte, haben mich einerseits stolz gemacht, vor allem aber massiv bestärkt, dass der eingeschlagene Weg richtig ist. Es war nicht die Zeit, zu der es selbstverständlich war, große geschäftliche Risiken einzugehen, um einer Idee zu folgen. Wir haben uns des Themas und der komplexen Problematik von Null beginnend genähert und erkannten bald, dass wir nicht nur Widerstände zu erwarten hatten, sondern vielerorts als Träumer gesehen wurden. Die Rückenstärkung durch die Besitzerin des Unternehmens war wichtig. Alles war neu, die Ressourcen gering, aber das Thema spannend. Dass wir die Idee der nachhaltigen Gestaltung mit unseren Möglichkeiten vorangetrieben haben, freut mich heute noch.

Bei vielen Mitarbeitern wich die anfängliche Skepsis im Unternehmen zugunsten einer Aufbruchstimmung, die es uns erlaubte, Neuland zu betreten. Ich denke, es hat die Handlungsweise von bellaflora bis jetzt stark beeinflusst.

Wir waren sicher in der Branche die Meinungsbildner und wurden genau beobachtet, ob das Ganze auch „funktionieren kann“. Zwischenzeitig ist vieles, was damals kaum machbar erschien, zum Standard geworden. Die grüne Branche ist grüner geworden und die Vielfältigkeit des Themas hat Einzug ins Handeln von vielen Unternehmen genommen. Greenwashing ist kaum mehr möglich, Konsumenten sind aufgeklärter und kritischer. Ein schöner Gedanke!

Das Thema Nachhaltigkeit lässt mich sicher nicht mehr aus. Ich versuche nach meinen Möglichkeiten ein umweltfreundliches Leben in allen Lebensbereichen zu führen und ich versuche es an andere Menschen, vor allem an die nächsten Generationen weiterzugeben. Sei es in Fragen der Mobilität, Ernährung, Energie, Müllvermeidung…

Gestalten bedeutet für mich Dinge, die mir am Herzen liegen, Dinge, die für mich wichtig sind, nicht zu ignorieren, sondern sie aktiv anzugehen. Gestalten bedeutet mein Leben auch als Pensionist zu formen, nicht in der Vergangenheit zu leben, sondern an die Zukunft zu denken.

https://www.businessart.at/die-nachhaltigen-gestalterinnen-2013  https://www.businessart.at/ausgezeichnet-nachhaltige-gestalterinnen-2014