MILA ist eine Initiative für “Gutes Essen. Günstige Preise. Nachhaltiges Miteinander.” Ziel ist es, hochqualitative, nachhaltige und günstige Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs für alle anzubieten. Derzeit gibt es einen Mitmach-Minimarkt in Wien, in dem bereits eingekauft werden kann. Im Frühjahr 2025 soll der erste Mitmach-Supermarkt starten. Dieser wird von seinen Mitgliedern betrieben und bietet ein Vollsortiment mit Fokus auf biologische und regionale Lebensmittel an. Alle Mitglieder engagieren sich aktiv alle vier Wochen für je drei Stunden. Davon kann sich niemand freikaufen, denn das Mitmachen ermöglicht die günstigen Preise für alle. Julianna Fehlinger und David Jelinek haben besonders großen Anteil am Erfolg. Sie haben dafür gesorgt, dass MILA seit der Gründung 2020 zu einer Genossenschaft mit mehr als 600 Mitgliedern angewachsen ist.

BUSINESSART hat nachgefragt: Was war euer Auslöser dafür, MILA aufzubauen?

Julianna Fehlinger und David Jelinek: Die Marktmacht der wenigen Anbieter im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) infrage zu stellen, indem wir als Konsument*innen kooperieren und gemeinsam eine Alternative aufbauen, die langfristig und nicht profitorientiert ist.

Was hat euch ermutigt, dranzubleiben, die Initiative tatsächlich umzusetzen und so viele Menschen mitzunehmen?

Der Zuspruch und Zulauf vieler Menschen seit Tag 1. Sehr viel positives Feedback auf unsere Initiative und unsere Ziele sowie das große gemeinsame Ziel vor Augen, Wiens ersten Mitmach-Supermarkt zu eröffnen.

Was war das größte Hindernis?

Da gibt es nicht nur eines... Aber die Finanzierung, vor allem mit der Rechtsform der Genossenschaft und als "Nicht Start-Up", gehörte zu den größeren Hindernissen. Die Standortsuche war ebenfalls eine Herausforderung.

Welche Kompetenzen/Skills waren für euren Erfolg besonders wichtig?

Beharrlichkeit, Improvisationstalent, gutes Netzwerken, demokratische Selbstorganisation, Partizipation.

Wie können Solidarität und Engagement ein so greifbares Thema werden, dass alle Menschen dahinter stehen und mitmachen?

Essen verbindet alle Menschen, egal welchen sozioökonomischen Hintergrund sie haben. "Beim Essen kumen d'Leit zam", das ist bei uns auch so. Und wir diktieren niemanden was er einkaufen darf oder soll sondern stärken die Gemeinsamkeiten bzw. bauen eine Gemeinschaft auf, bei der alle willkommen sind, um sich auf Augenhöhe zu begegnen.

Wie lautet der Leitsatz eures Lebens?

David Jelinek: Gutes Essen für Alle statt Luxus für Wenige!

Julianna Fehlinger: Mein Beitrag für ein gutes Leben für alle ist ein solidarisches Miteinander im hier und jetzt.