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Businesskonzepte: YES-Award 2024

Schüler*innen der Maygasse Business Academy wurden für die besten Businesskonzepte ausgezeichnet.

Foto: Julian Roninger

Die Young Entrepreneur Society Vienna (YES) feierte beim YES-Ideen-Award Ideen von Jugendlichen in Hietzing. Heuer haben 16 Teams mitgemacht. Jolanda vom Projekt „Catchies“ (Catch up your days) engagiert sich für Hygieneartikel für junge Mädchen in Äthiopien, bei einem ersten Piloten wurden bereits 200 Mädchen erreicht. Cathrine & Maya möchten mit „Mindful Pathways“ Jugendliche für mentale Gesundheit sensibilisieren, dafür entwickelten sie ein Gesundheitsspiel. Katharina macht es Freude mit Ihrem „Teen´s Kitchen Place“ Food Blog für gesunde Ernährung zu begeistern. Mit der Idee „CILS-LIBRARY“ bietet das Team eine App mit junger Literatur für junge Leser/-innen und Melanie will mit „Projectory“ Werbung verändern. Sidney, Oliver, Maximilian und Benedikt entwickeln bei ihrem Projekt „Barrieren überwinden“ ein Gütesiegel für rollstuhlgerechte Hotels.

  • 1. Platz für „Catchies“ (Catch up your days) und „Mindful Pathways“.
  • 2. Platz „Teen´s Kitchen Place“, „CILS-LIBRARY“ und „Projectory“.
  • Einen Sonderpreis (1. Platz) erhält das Projekt „Barrieren überwinden“.

Gratulation an an das gesamte Team der „Young Entrerpeneur Society“!

So beschreiben die Gewinner-Teams ihre Projekte:

CATCHIES

Das Team der Jugendbotschafter beim Besuch in Äthiopien, wo sie Workshops für Mädchen zum Thema Periode hielten.
Foto: Jugendbotschafter
Mit der Idee „Catchies – Catch up your School Days“ möchten die Jugendbotschafter:innen für UN-Kinderrechte & SDGs Mädchen dabei helfen während ihrer Periode in die Schule gehen zu können. Über 11 Millionen Mädchen in Afrika (besonders südlich der Sahara) können während ihrer Periode nicht in die Schule gehen, weil sie keine Menstruationsartikel haben. Das sind über zwei Monate im Jahr in denen sie die Chance auf eine bessere Zukunft verpassen. Hier setzt das Produkt Catchies an. Im Rahmen des Projekts werden Workshops in Afrika mit Mädchen zur Pubertät und Hygiene gehalten.

Im Anschluss werden gemeinsam Catchies genäht. Catchies sind wiederverwendbare, waschbare Stoffbinden, welche die Mädchen ganz einfach aus gebrauchten T-Shirts oder anderen Stoffen nähen können. In die Bindenträger können sie eine Stoffeinlage legen, die mehrmals täglich gewechselt werden soll. Diese ist rechteckig und sieht aus wie ein Handtuch. Wenn die Mädchen die Catchies waschen und dann zum Trocknen aufhängen, sehen die Einlagen unverfänglich wie kleine Tücher aus. Dadurch wird der eigentliche Zweck nicht deutlich. Dies ist wichtig, weil die Menstruation immer noch stigmatisiert ist.

Ein der selbstgenähten waschbaren Stoffbinden mit Einlagetuch.
Catchies sind waschbare Stoffbinden, welche die Mädchen ganz einfach z.B. aus alten T-Shirts nähen können. Foto: Jolanda Hofer

Der Bedarf ist groß da es häufig keinen Zugang zu Menstruationsartikeln gibt und wenn es diesen gäbe, (meist Einwegbinden) sind sie viel zu teuer und produzieren viel Müll, der nicht ordnungsgemäß entsorgt werden kann. 2017 hatten die Jugendbotschafter:innen erstmals die Gelegenheit nach Äthiopien zu reisen und die Idee der Catchies mit äthiopischen Jugendlichen in Addis Abeba weiterzuentwickeln und den Hygiene-Workshop nach den Bedürfnissen der Mädchen und Frauen vor Ort anzupassen. Pilotprojekte wurden durchgeführt und 2019 mit weiteren Projektpartnern der Caritas Auslandshilfe umgesetzt.

Selbstgenähte waschbare Stoffbinden, die Einlage sieht aus wie ein kleines Handtuch.
Wenn die Mädchen die Catchies waschen und dann zum Trocknen aufhängen, sehen die Einlagen unverfänglich wie kleine Tücher aus. Foto: Jolanda Hofer
Die Catchies werden von den Mädchen gerne angenommen und die Erfahrung zeigt, dass die Nutzung sehr nachhaltig ist. Mittlerweile sind auch Krankenschwestern aus Partnerprojekten in Äthiopien, sowie Frauen im Norden von Ghana ausgebildet, um die die Workshops mit Mädchen und Frauen – besonders in ländlichen Gebieten – unabhängig von uns durchführen. Das bedeutet: Das Projekt wird ab der ersten Umsetzung zum Selbstläufer!

Es bleiben immer noch viele Millionen Mädchen ohne Zugang zu Menstruationsartikeln! Wir möchten deshalb das Projekt skalieren. Hierfür werden Mitarbeiter:innen von Partnerorganisationen in afrikanischen Ländern, zum Beispiel in Mali und Sambia, wo wir schon Anfragen haben, ausgebildet werden, damit diese die Workshops durchführen. Dies ist auch online möglich. Somit erreichen wir mehr Mädchen gleichzeitig und das Wissen kann unabhängig von uns verbreitet werden. Die nächsten Schritte wären: Aufbau einer Organisationsstruktur, Finanzierung und planmäßiges Wachstum.

BARRIEREN ÜBERWINDEN

Das Team von
Foto: Julian Roninger
Wir entwickeln eine zuverlässige Zertifizierung, welche die Zugänglichkeit und Barrierefreiheit von Hotels nach objektiven und transparenten Kriterien und Indikatoren bewertet und klassifiziert. Unser Ziel ist es, Rollstuhlfahrern und Personen, die einen Rollator nutzen, eine vertrauenswürdige Orientierungshilfe bei der Auswahl eines Hotels zu bieten und gleichzeitig die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Hotelliers zu berücksichtigen. Wir haben bereits alle Wiener Hotels der Austria Trend Hotels überprüft und arbeiten gerade an der Finanzierung der Website.

Seit zwei Jahren ist ein Teammitglied von uns selbst Rollstuhlfahrer und musste leidvoll erfahren, wie schwierig es sein kann, barrierefreie Hotels zu finden. Die vorhandenen Informationen sind oft unzuverlässig oder unvollständig, und die Bewertungen auf Hotelportalen sind häufig nicht aussagekräftig genug. Aus dieser persönlichen Erfahrung heraus entstand die Idee für dieses Projekt. Wir möchten einen Beitrag dazu leisten, die Situation für Rollstuhlfahrer im Tourismus zu verbessern.

Die Zugänglichkeit von Hotels für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ist von großer Bedeutung, um sicherzustellen, dass Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen uneingeschränkten Zugang haben. Insbesondere für Rollstuhlfahrer kann die Verfügbarkeit von rollstuhlgerechten Einrichtungen den Unterschied zwischen Teilhabe und Ausgrenzung bedeuten. Trotz gesetzlicher Regelungen und Richtlinien gibt es jedoch immer noch Probleme bei der einheitlichen und zuverlässigen Kennzeichnung der Rollstuhlzugänglichkeit von Hotels.

Unsere Arbeit enthält alle Punkte, für die Entwicklung eines verlässlichen Qualitätssiegels zur Kennzeichnung rollstuhlgerechter Hotels. Ein abgestimmtes und erprobtes Bewertungs- und Dokumentationssystem war eine große Herausforderung, Die Kriterien für ein Qualitätssiegel wurden auf Basis der Analyse internationaler Erfahrungen und Rücksprachen mit Expert:innen entwickelt und in mehreren Hotels in Wien erprobt. Ziel unserer Arbeit ist die Umsetzung des Qualitätssiegels, in Kooperation mit dem Hotelverband und weiteren Partnern. Nach der Vorbereitungsarbeit bis September 2024, wollen wir dann ein Jahr intensiv an der Umsetzung und der Erwirtschaftung der Hotel- Partner und der Gebühren arbeiten.

MINDFUL PATHWAYS

 – das psychische Gesundheitsspiel.

In den letzten Jahren ist eines klar geworden: Wir alle leiden unter psychischen Problemen und brauchen hin und wieder Hilfe, um damit fertig zu werden. Da setzt unsere Idee an, denn wir haben das Problem gesehen, dass Kinder und Jugendliche noch immer sehr wenig Aufklärung über psychische Gesundheit bekommen. Oft gibt es nur lange und komplizierte wissenschaftliche Texte, welche schwierig zu verstehen sind. Wir wollen jungen Leuten dieses Thema spielerisch näherbringen und ihnen ermöglichen einen ersten Kontakt zu diesem aufzubauen.

Mithilfe eines Rollenspieles sollen Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 18 Jahren lernen mit Problemen umzugehen und verschiede Arten von Menschen kennenlernen. Pro Spielrunde zieht jede*r Mitspieler*in eine Rollenkarte und bekommt eine Persönlichkeit zugewiesen, in welche sie sich hineinfühlen soll. Als Gruppe zieht man dann eine Problemkarte, auf der schwierige soziale Interaktionen beschrieben sind, wie beispielsweise, dass man sich mit seinen Eltern gestritten hat.

Ein handgeschriebener Entwurf für die Rollenkarten des Spiels
Ein erster Entwurf der Spielentwickler*innen. Foto: Cathrine Eder
Wir haben schon erste Skizzen erstellt und sind gerade dabei einen ersten Prototyp zu kreieren, um viele Testrunden zu spielen und unsere Idee gegebenenfalls anzupassen. Bis jetzt sind wir auf viele Begeisterte gestoßen, die unsere Idee unterstützen wollen und erste Testrunden mitspielen wollen. Schulintern haben wir beim „Yes Award“ gewonnen und auch beim „Fest der Ideen“, welches von der Ifte organisiert wurde, haben wir den 2. Platz belegt, durch welchen wir am Bundesfinale am 14. Juni 2024 teilnehmen dürfen. Unsere Idee hat noch lange kein Ende gefunden und soll definitiv umgesetzt werden.

Wir würden uns wünschen, dass viele genauso begeistert sind über unsere Idee wie wir. Wir hoffen, dass dieses Tabuthema endlich normal thematisiert wird und Anklang findet, auch bei Kindern und Jugendlichen. Wir sind der Meinung, dass man sich von Gefühlen nur lösen kann, wenn man sie durchlebt und genau dabei soll unser Spiel ansetzen.