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Nachhaltigkeitsberatung gestern, heute und morgen

Die denkstatt feiert heuer ihr 30-jähriges Bestehen. Viel ist seit der Gründung der Unternehmensberatung mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit geschehen. Denn das Thema Nachhaltigkeit boomt. Aber reicht das wirklich aus?

Christian Plas hält ein Mikrophon in der Hand und lacht - rundherum stehen festlich gekleidete Menschen
Christian Plas beim jährlichen Sommerfest der denkstatt. Foto: Arthur Michalek

Christian, du hast die denkstatt im Jahr 1993 mitgegründet. Sprechen wir über die Nachhaltigkeitsberatung damals und heute – was ist anders?

Christian Plas: Vor 30 Jahren haben wir in der denkstatt damit begonnen, den Ressourcen- und Energieverbrauch in Unternehmen durch bessere Prozesse zu senken. Seitdem hat sich in der Beratung natürlich viel verändert. Heute arbeiten wir an umfangreichen Nachhaltigkeitsstrategien, die sich mit hochkomplexen Umweltwirkungen befassen. Die Senkung der Treibhausgasemissionen und die Klimawandelanpassung spielen dabei natürlich eine große Rolle. Getrieben wird das vor allem durch die gesetzlichen Entwicklungen, die wir derzeit beobachten.

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Christian Plas Foto: Arthur Michalek

Wir haben gehört, dass derzeit viel Dynamik in der Nachhaltigkeitsberatung herrscht, nicht zuletzt wegen der EU-Politik. Wo besteht Aufholbedarf?

Christian Plas: Ich denke, die Entwicklungen auf EU-Ebene sind gut und wichtig. Das Ziel ist klar, auch dank des Green Deals. Aber es braucht mehr Klarheit hinsichtlich der konkreten Rahmenbedingungen für Unternehmen. Gesetze und Steuern sind wichtige Hebel, um Anreize zu schaffen. Die derzeitigen Energiepreise sind aus meiner Sicht auch nicht realistisch. Die tatsächlichen Kosten sind in Wahrheit viel höher, wenn wir mal die Folgen der nächsten Jahrzehnte miteinkalkulieren. Wir müssen außerdem lernen, die Wissenschaft und ihre Erkenntnisse, aber auch die nachfolgende Generation ernst zu nehmen. Hier ist vor allem die nationale Politik gefragt und ja, in diesen Punkten sehe ich großen Aufholbedarf.

Nichtsdestotrotz blicke ich mit Optimismus in die Zukunft und bin mir sicher, dass das, was wir bei denkstatt tagtäglich tun, ein wichtiger, sinnvoller Beitrag ist, und das wird auch in den nächsten 30 Jahren so sein.

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Willibald Kaltenbrunner Foto: Arthur Michalek

Blicken wir in Richtung Unternehmen: Willibald, du bist nun seit 25 Jahren bei der denkstatt und als Managing Partner für die Kunden häufig erster Ansprechpartner. Welche Trends kannst du aktuell in der Nachhaltigkeitsberatung feststellen? Was ist heute anders?

Willibald Kaltenbrunner: Viele Unternehmen sind jetzt damit beschäftigt, mit den Anforderungen aus der EU-Taxonomie und der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) umzugehen. Klimastrategien und Net Zero Ziele sind hier ein ganz wichtiger Punkt. Biodiversitätsmanagement ist zudem ein hochbrisantes Thema, das momentan Fahrt aufnimmt und sich gut dazu eignet, sich vom Wettbewerb abzuheben. Hinzu kommen die Themen Greenwashing und Lieferkette, wo aktuell auf EU-Ebene viel passiert.

Die große Leistung besteht heutzutage darin, die Themen nicht isoliert zu betrachten, sondern Synergien in einem ganzheitlichen Konzept zu bilden. Aber was noch viel wichtiger ist und da möchte ich an Christian anschließen: Wir sehen substanzielle Veränderungen in den Unternehmen. Nachhaltigkeit zeigt sich immer mehr in den Prozessen und Produkten und das ist eine sehr positive Entwicklung.

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Peter Linzner Foto: Arthur Michalek

Peter, du bist Managing Partner bei der denkstatt und verantwortlich für den Servicebereich Sustainable Finance und Sustainability Management. Ausgehend von der positiven Veränderung: Was ist in der Nachhaltigkeitsberatung wichtig, um diese auch in Zukunft mitzugestalten?

Peter Linzner: Wichtig ist, an den Entwicklungen nah dranzubleiben und das Big Picture zu verstehen. Wir sind im Team divers und vielseitig aufgestellt und das ist für das Bedürfnis unserer Kunden und die derzeitigen Anforderungen ausschlaggebend. Der wissenschaftliche Zugang ist in der Nachhaltigkeitsberatung außerdem eine Grundvoraussetzung. Hinzu kommt die eigene Wertehaltung, auch als Unternehmen, und der eigene Glaube daran, dass es wichtig ist, was wir hier tun. Ich denke, das ist das Erfolgsrezept, um gemeinsam mit den Kunden erfolgreich zu sein und das sehen wir auch bei unseren Mitarbeitenden.

Das LEBENSART & BUSINESSART-Team gratuliert ganz herzlich zum Jubiläum!

Wer noch ein bisschen mehr wissen will - hier geht's zu einem weiterführenden Interview mit Christian Plas.