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ÖGUT-Umweltpreis 2021 vergeben!

Die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) zeichnete zum 35. Mal die besten Projekte und Vorbilder im Bereich Nachhaltigkeit aus. 

 

Eine Frau mit Mikrofon auf einem Podium liest die Namen der Preisträger von einem Kärtchen ab.
ÖGUT-Präsidentin Andrea Reithmayer Foto: Katharina Schiffl

ÖGUT-Präsidentin Andrea Reithmayer, ÖGUT-Generalsekretärin Monika Auer sowie Vertreter*innen der Sponsor*innen überreichten am Donnerstagabend die Auszeichnungen im Rahmen des ÖGUT-Jahresempfangs im Kuppelsaal der TU Wien. Die Preisträger*innen können sich über ein Preisgeld von insgesamt 27.000 Euro freuen.

Der ÖGUT-Umweltpreis 2021 – die Preisträger*innen

Eine unabhängige Expert*innen-Jury aus Wirtschaft, Verwaltung und Umwelt wählte aus fast 90 Einreichungen die Preisträger*innen in sechs Kategorien:

Kategorie „Frauen in der Umwelttechnik“

Mit dem Preis in dieser Kategorie wurden dieses Jahr erstmals alle drei Nominierten ausgezeichnet. Der ÖGUT-Umweltpreis für „Frauen in der Umwelttechnik" wird an Expertinnen im Bereich angewandter umweltbezogener Forschung und Technologieentwicklung in Österreich vergeben, die in einem schwierigen Umfeld ihre Kompetenz zeigen und Karriere machen. Dieses Jahr gingen die Preise an:

Das Preisgeld von insgesamt 5.000 Euro wurde vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gestellt.

v.l.n.r.: Monika Auer (ÖGUT-Generalsekretärin), Henriette Spyra (BMK), Bernadette Fina (AIT), Cornelia Diesenreiter (Unverschwendet), Tijen Seyidoglu (FOTEC), Andrea Reithmayer (ÖGUT-Präsidentin). Foto: Katharina Schiffl


Kategorie „Nachhaltige Kommune“

Preisträgerin ist die Stadt Krems mit der „Klimarelevanzprüfung“. Sie zeigt mit diesem Projekt vor, wie man Gemeinderatsanträge transparent sichtbar machen kann. Für das die „Klimarelevanzprüfung“ wurde ein Kriterien-Katalog samt Prüfungstool konzipiert, mit dem alle Beschlüsse der Stadt auf deren Klimarelevanz geprüft werden können – und das automatisiert und transparent. Dieser (relativ) neue Ansatz und der hohe Vorbildcharakter konnten die Jury überzeugen.

Das Preisgeld von 5.000 Euro wurde vom Österreichischen Städtebund zur Verfügung gestellt.

Kategorie „Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement“

Zwei Projekte freuen sich über Preise in dieser Kategorie.

Die Stadt Graz gewann mit dem Grazer Bürger*innenbudget 2021 in der Kategorie „Partizipation (top-down)“. Beim „Grazer Bürger*innenbudget 2021“ waren gute Ideen der Grazer*innen gefragt, die die Stadt noch lebenswerter machen. Das Bürger*innenbudget ist die Fortführung des „Leitlinienprozesses Bürgerbeteiligung“ und zeigt, dass Bürger*innenbeteiligung auf Stadtebene strukturiert verankert werden kann. Der innovative Ansatz (erstes Bürger*innenbudget in einer großen Stadt in Österreich) und das hohe Verbreitungspotenzial (auch auf kleinere Kommunen übertragbar) konnte die Jury überzeugen.

Der Preis für „zivilgesellschaftliches Engagement (bottom-up)“ geht an den Verein MEI MEIDLING – das partizipative Klima-Grätzl. MEI MEIDLING ist eine umfassende bottom-up Initiative engagierter Anrainer*innen und Marktstandler*innen, die ihren unmittelbaren Lebensraum pro-aktiv mitgestalten und gemeinsam zu einem klimafitten Grätzl entwickeln wollen. Durch unterschiedliche partizipative Formate und die Kommunikation in verschiedenen Kanälen werden die vielfältigen Nutzer*innengruppen im Grätzl angesprochen und damit Bewusstsein für dringend nötige Klimawandelanpassungen geschaffen.

Die Preisgelder in der Höhe von je 2.500 Euro wurden vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie zur Verfügung gestellt.

Kategorie „Mit Forschung und Innovation zur Kreislaufwirtschaft“

Erstmals wurde ein ÖGUT-Umweltpreis in dieser neuen Kategorie vergeben. Er geht an die Rembrandtin Coatings GmbH für die „Verlängerung der Lebensdauer von schadhaften Photovoltaik Modulen durch Reparatur von rissigen Rückseitenfolien“. Polymere Photovoltaik (PV)-Rückseitenfolien sind darauf ausgelegt, die photo-elektrisch aktiven Komponenten des Moduls vor Umweltbelastungen zu schützen. Im Rahmen des Projekts wurden Reparaturlösungen für Risse in den Rückseitenfolien entwickelt und getestet. Dadurch kann die Nutzungsdauer verlängert und eine Abfallvermeidung erreicht werden. Vor allem die Wiederverwendung der gesamten Komponente und die Sanierung vor Ort konnten die Jury für sich gewinnen. Gleichzeitig ist die Jury davon überzeugt, dass es zukünftig einen großen Markt dafür geben wird.

Das Preisgeld von 5.000 Euro wurde vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gestellt.

Kategorie „Innovation und Stadt“

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Visualisierung Zukunftsquartier 2.0. © ZOOM VP

Das Projekt „PEQ21“ des Projektkonsortiums „Zukunftsquartier 2.0“ wurde mit dem ÖGUT-Umweltpreis dieser Kategorie ausgezeichnet. In der Pilzgasse 33 in Wien wird ab Sommer 2022 ein Plus-Energie-Quartier als Demonstrationsprojekt mit positiver Energiebilanz (Wärme & Strom) realisiert. Der ganzheitliche Quartiersansatz (Lastenabdeckung durch Kopplung von Dienstleistung und Wohnen) und die hohe Reproduzierbarkeit konnten die Jury überzeugen. Eine weitere Stärke des Projekts liegt in der umfassenden Integration aller relevanten Stakeholder aus Praxis und Wissenschaft im kooperativen Planungsprozess.

Das Preisgeld von 5.000 Euro wurde vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie zur Verfügung gestellt.

Kategorie „World without waste“
Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie. © Lenzing AG

Mit „From linear to circular – Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie“ konnte die Lenzing AG die Jury überzeugen. Die Textilindustrie zählt zu den Branchen mit der höchsten Umweltbelastung. Im Bereich Textil-Recycling gibt es verschiedene Stationen im Produktionsprozess, bei denen in punkto Kreislaufwirtschaft angesetzt werden kann. Lenzing AG baut dabei auf bestehenden Prozesstechnologien auf und ist gleichzeitig innovativ und skalierbar. Da das Unternehmen bereits am Markt etabliert ist, ist auch eine große Sichtbarkeit des Themas gegeben. Mit ihrer Innovation kann eine signifikante Einsparung von Primärrohstoffen erreicht werden.

Das Preisgeld von 2.000 Euro wurde von Coca-Cola Austria Verfügung gestellt.

Sonderpreise der Magazine BUSINESSART und LEBENSART

Die Magazine BUSINESSART und LEBENSART wählen aus allen Einreichungen einen Sonderpreis aus.

© Silosophie

Der BUSINESSART-Sonderpreis geht an Silosophie für den „Turm der Zukunft“. Dabei sollen die Silotürme, die das Ortsbild hunderter österreichischer Dörfer prägen, zusammen mit der lokalen Bevölkerung in stromproduzierende Gesamtkunstwerke transformiert werden. Passende Fassadenflächen der Türme sollen mit Photovoltaik (PV) Modulen bestückt, und restliche Flächen mit Street-Art versehen werden. Die Türme sollen als Symbole für ein neues Leben am Land fungieren und individuelle Geschichten der lokalen Bevölkerung erzählen.

Den LEBENSART-Sonderpreis bekommen die Wanderers of Changing Worlds für ihren Climate Walk. Zu Fuß sollen europäische Länder durchwandert und Daten über menschliche Wahrnehmungen, Erfahrungen und Praktiken im Umgang mit Klimawandel gesammelt, partizipative Workshops organisiert und Kooperationen zwischen Individuen, lokalen Gemeinschaften, sowie nationalen und internationalen Organisationen gefördert werden. Audiovisuelle Beiträge verbinden die Inhalte auf einer zusätzlichen, emotionalen Ebene.

v.l.n.r.: Monika Auer (ÖGUT-Generalsekretärin), Christian Brandstätter (Lebensart Verlags GmbH), Martina Perzl, Anna Schreinlechner (climate walk), Roswitha Reisinger (Lebensart Verlags GmbH), Andrea Reithmayer (ÖGUT-Präsidentin). Foto: Katharina Schiffl


BUSINESSART/LEBENSART stellen für die Sonderpreise ein Medienpaket zur Verfügung.


Wir gratulieren allen Preisträger*innen und Nominierten sehr herzlich!