Peter Deutsch, Vorstand, Cornelia Dankl, CSR-Beauftragte und Betriebsrätin, BONUS und Concisa Gruppe

Bereits in den 1990-igern hat die BONUS Pensionskasse, eine Veranlagungs- und Risikogemeinschaft, in der die Gelder der Berechtigten treuhänderisch verwaltet werden, nach ethisch-ökologischen Kriterien ausgerichtet. Peter Deutsch, seit 2008 Vorstand der BONUS Concisa: „Es lag auf der Hand, sich dieses Themas weiter anzunehmen und auszubauen, und vor allem den Gedanken der Nachhaltigkeit in der Organisation fest zu verankern.“

Schwerpunkt in den vergangenen Jahren war das Engagement des Unternehmens für 50+ MitarbeiterInnen, das auf vier Säulen steht:

• Niemand wird aufgrund des Alters gekündigt,
• Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten stehen auch 50+MitarbeiterInnen offen,
• gute Ergonomie am Arbeitsplatz und
• Betriebliche Gesundheitsförderung um fit zu bleiben.

Der BONUS Concisa Gruppe wurde dafür die „ Nestor Gold bewegt“ Anerkennung überreicht.

Was war der Auslöser dafür, sich mit den 50+ MitarbeiterInnen zu beschäftigen?

Deutsch: Unser Kernprodukt ist die finanzielle Altersvorsorge und wir im Unternehmen werden gemeinsam älter.

Dankl: Für mich ist es auch ein persönliches Thema – der Arbeitsmarkt hat faktisch eine gläserne Decke für 50+ Menschen (bei Frauen noch darunter) – ein Wahnsinn, wenn ich meine Freunde und Bekannten in dem Alter anschaue – top fit und die idealsten ManagerInnen für ein Unternehmen überhaupt.

Was ist das Ziel der Initiative?

Deutsch: Die Arbeitsfähigkeit und -freude unserer MitarbeiterInnen bis zur Pensionierung aufrecht zu erhalten.

Wo waren Hindernisse? Gab es auch Punkte, an denen das ganze Projekt hätte scheitern können?

Dankl: Wir wollen und können unsere MitarbeiterInnen nicht zu ihrem Glück zwingen – wenn jemand unsere Angebote nicht in Anspruch nehmen will, dann müssen wir es auch akzeptieren.

Wo werden die Entscheidungen/Maßnahmen konkret sichtbar?

Deutsch: Im beruflichen Alltag. In all unseren Projektteams sitzen Menschen mit 50+ aber auch junge Menschen , unser Vitalcenter wird von allen Altersgruppen genutzt, alle Altersgruppen laufen beim Staffelmarathon mit, besuchen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, bekommen neue Aufgaben und Verantwortungsbereiche übertragen.

Die letzte fit2work Befragung hat ergeben, dass sich eher die jüngeren MitarbeiterInnen  am Ende eines Arbeitstages kaputt und erschöpft fühlen. Die Älteren fühlen sich besser und haben auch weniger Krankenstandstage - ein Beweis für die starken Vorurteile gegen Menschen mit 50+.

Beim Thema Generationenmanagement schauen wir aber natürlich auch auf die Jungen. Unsere Lehrlinge arbeiten in Ihrer Ausbildungszeit bei uns in den unterschiedlichsten Abteilungen und bekommen schon bald eigene Verantwortungsbereiche.

Welche Vorteile hat das Unternehmen? Gibt es auch Nachteile?

Dankl: Die Kosten für Vitalcenter, Beitrag für Kantine etc. sind Fakt. Das breite Angebot bietet für jeden etwas.

Was sind die nächsten Ziele?

Deutsch: Ganz konkret gehen wir das Thema Beleuchtung an. Wir werden die gesamte Beleuchtung auf LED austauschen – wir versprechen uns davon ein helleres, für die Augen angenehmeres, Licht. Und natürlich sparen wir zusätzlich Energie ein. Gerne möchten wir die Nestor Gold Zertifizierung schaffen.

Dankl: Wir sind kurz vor der Fertigstellung der Betriebsvereinbarung für das Integrationsmanagement. Wir wollen künftig unseren MitarbeiterInnen, die länger im Krankenstand sind, ein spezielles Angebot machen.

Was war die bisher tollste Erfahrung?

Deutsch: Wir versuchen auch bei unseren Betriebsausflügen – zumindest jedes zweite Jahr einen sportlichen Touch hinein zu bekommen. Dieses Jahr waren wir Drachenbootrennen fahren – das verbindet und alle Altersgruppen nehmen daran teil.

BONUS und Concisa Gruppe
Gegründet: Concisa Vorsorgeberatung & Management AG: 1995, BONUS Pensionskassen AG: 1996, BONUS Vorsorgekasse AG: 2002
Sitz: Wien
Geschäftsfeld/Branche: Betriebliche Altersvorsorge
Anzahl der MitarbeiterInnen: 103 (inkl. Karenzen)

Foto: Bonus