WWF Klima Score-Card 2019
Österreich erreicht 23,5 von 100 Punkten und liegt damit in Europa auf Platz 19. Es braucht eine ökologische Steuerreform sagt der WWF.
Europas Regierungen haben beim Klimaschutz nach wie vor enorme Probleme, vom Reden ins Handeln zu kommen. Laut einer neuen Studie im Auftrag der European Climate Foundation (ECF) befindet sich kein einziges EU-Mitgliedsland mit seinem derzeitigen Klima- und Energieplan auf dem Weg zu Netto-Null-Emissionen bis 2050. Selbst Spanien, das im Ranking noch am besten abschneidet, erreicht auf der entsprechenden Skala nur 52,4 Prozent. Österreich liegt mit einem Wert von nur 23,5 Prozent auf dem miserablen 19. Platz unter 28 untersuchten Ländern und damit auch unter dem EU-Durchschnitt (29 Prozent).
Lisa Plattner, Klimaexpertin WWF Österreich: "Der Entwurf der Bundesregierung ist völlig unzureichend und bei weitem nicht kompatibel mit dem Pariser Klimaschutzabkommen. Mut und Willen für ambitionierte Maßnahmen fehlen, die großen Hebel werden nicht angetastet.
Österreich nur auf Platz 19 von 28
Österreichs Defizite liegen gemäß Report vor allem im fehlenden Ausstiegsplan aus klimaschädlichen Subventionen in Milliardenhöhe, dem niedrigen Ambitionslevel bei der Reduktion der CO2-Emissionen sowie den oft noch zu vagen oder gänzlich fehlenden Informationen zum effizienteren Einsatz von Energie und dem Ausbau Erneuerbarer Energie.
Plattner: „Österreich braucht eine echte ökologische Steuerreform, die umweltfreundliches Verhalten belohnt und fossile Energien ausbremst. Umweltschädliche Subventionen müssen rasch abgebaut und umweltfreundlich investiert werden. Parallel dazu braucht es ein großes Energiesparprogramm und eine Mobilitätswende samt massivem Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln und Radwegen. Zusätzlich muss der Gütertransport stärker von der Straße auf die Schiene“, sagt Lisa Plattner. Darüber hinaus müssen erneuerbare Energien naturverträglich ausgebaut werden. Denn aufgrund der Klimakrise zählen intakte Ökosysteme zu den besten Versicherungen für Mensch und Natur.
Besonders wichtig sei eine wirksame Einbindung der Öffentlichkeit in die Erstellung des nationalen Klima- und Energieplans damit ein integrativer, sozial gerechter Übergang zu Netto-Null-Emissionen gelingt.