11% Bio im Supermarkt
Gründe für den Griff zu Bio: Sich gut ernähren und der Umwelt etwas Gutes tun
Corona hat der Nachfrage nach Bio einen zusätzlichen Turbo verliehen. Mehr als 11% der frischen Lebensmittel im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) werden in Bio-Qualität gekauft. Das zeigen die aktuellen Zahlen aus dem RollAMA-Haushaltspanel*). Eine aktuelle Motivanalyse liefert die Gründe, warum Konsumenten zu Bio greifen: Sie wollen sich gut ernähren und der Umwelt etwas Gutes tun.
Der Anteil an frischen Bio-Lebensmitteln (exkl. Brot und Gebäck) hat mit mehr als 11% im ersten Halbjahr 2021 einen neuerlichen Rekord erreicht. "Corona hat die Menschen noch aufgeschlossener für die Qualität von Lebensmitteln gemacht. Bio-Produkte können davon besonders profitieren", erklärt Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing. Den höchsten Bio-Anteil im österreichischen LEH verbuchen die Sortimente Milch und Naturjoghurt. Fast jedes dritte Produkt dieser Kategorie wurde biologisch produziert. Erdäpfel, Eier und Frischgemüse liegen ebenfalls weit über dem Durchschnitt. Jedes zehnte Produkt in den Warengruppen Obst, Butter und Käse stammt aus biologischer Landwirtschaft. Bio-Fleisch und Bio-Geflügel haben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres leicht zugelegt. Auch der Bio-Anteil von Wurst und Schinken ist gestiegen.
113 Euro pro Haushalt im ersten Halbjahr
Insgesamt machte der LEH 2020 mit Bio-Frischwaren (exkl. Brot und Gebäck) Umsätze im Wert von 717 Mio. Euro. Die Zahlen des ersten Halbjahres 2021 (420 Mio. Euro) lassen mit einem Plus von fast 17% darauf hoffen, dass am Ende des heurigen Jahres ein weiterer Umsatzrekord zu erwarten ist. Auch die Menge steigt kontinuierlich. Von Jänner bis Juni wurde mengenmäßig fast 20% mehr Bio eingekauft als in der Vorjahresperiode, die von strengen Lockdowns und der geschlossenen Gastronomie geprägt war. 113 Euro hat ein Haushalt im ersten Halbjahr durchschnittlich für Bio-Produkte im LEH ausgegeben. Besonders bio-affin sind ältere Familien und junge Familien mit Kindern. Sie kauften deutlich mehr Bio-Lebensmittel ein als der Durchschnitt.
So gut wie jeder Haushalt kauft Bio
Nahezu jeder Haushalt in Österreich kaufte in den vergangenen Monaten mindestens einmal ein Bio-Produkt. Das zeigt die extrem hohe Käuferreichweite von 96%. Bei durchschnittlich 24 Einkaufsfällen landeten insgesamt 31 kg Bio-Lebensmittel im Wagerl. Es steigt also nicht nur die Frequenz, sondern auch die Intensität. Umsatzstärkstes Bio-Produkt war im ersten Halbjahr ESL-Milch, gefolgt von Eiern und Bananen.
Lebensmittelhandel ist wichtigster Vertriebsweg
Ein Blick auf den Bio-Gesamtmarkt, der alle Vertriebswege und Produkte beinhaltet, zeigt die Bedeutung des Lebensmitteleinzelhandels. 81% aller Bio-Lebensmittel werden über den LEH vertrieben und zu Hause konsumiert, 14% über den Direktvertrieb und den Fachhandel, 5% des Bio-Gesamtmarktes entfallen auf die Gastronomie. Insgesamt stieg der Verkauf von Bio-Lebensmitteln in Österreich seit 2016 von 1,6 auf 2,4 Mrd. Euro.
Gründe für Bio: Sich gut ernähren
In einer Motivanalyse wollte die AMA die Einstellungen zu Bio erkunden und fragte, welche Lebensmittel künftig an Bedeutung gewinnen werden. Lebensmittel aus der Region, aus Österreich und Bio-Produkte wurden dabei am häufigsten genannt. Der Wunsch, sich gut zu ernähren, weckt bei vielen das Interesse an Bio. Nachhaltigkeit, Tier- und Umweltschutz sind ebenfalls vielfach ein Anlass, sich mit Bio zu beschäftigen. Motivierend wirkt auch eine positive Erfahrung mit Bio-Produkten. Angebote in den Geschäften und Aktionen schaffen Anreize, sich für Bio zu interessieren. Gefragt nach dem konkreten Kaufmotiv liegt die eigene Ernährungsweise an erster Stelle, gefolgt vom Geschmack und dem Verzicht auf chemisch-synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel in der biologischen Landwirtschaft.
Frauen kaufen häufiger Bio
Junge Frauen kaufen Bio-Produkte auch aus ideellen Beweggründen. Sie wollen damit ein Zeichen für die Umwelt setzen und konsumieren Bio-Lebensmittel auch besonders häufig. 20% der befragten Frauen gönnen sich so gut wie täglich ein Bio-Produkt, 37% mehrmals in der Woche. Eine höhere Ausbildung verstärkt die Konsumhäufigkeit von Bio-Lebensmitteln.