CSR und Künstliche Intelligenz
Der Einsatz von KI wird die Geschäftsmodelle und den Wettbewerb sowie den Umgang mit Daten und die Entscheidungsfindung in den Unternehmen radikal verändern.
Davon sind die Autor*innen dieses sammelbandes überzeugt.
"Nur wenn es gelingt, die menschliche Kreativität, Ethik und Ästhetik zu bewahren und die KI in deren Dienste zu stellen, kann ein positiver Nutzen aus den neuen Technologien entstehen. Jeglicher Versuch, die KI als der menschlichen Intelligenz gleichwertig zu beschreiben bzw. im Sinn einer Singularität zu erreichen oder gar zu überflügeln, wird an ethischen und realen Grenzen scheitern. Diese Herausforderungen stellen auch neue Anforderungen an die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen. Die Komplexität, die mit KI-Entwicklung und dem Einsatz einhergeht, fordert einen umfassenden Dialog und die Einbindung von Stakeholdern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, um Vertrauen und Akzeptanz in KI-basierte Anwendungen zu schaffen", sagen die beiden Herausgeber René Schmidpeter und Reinhard Altenburger.
Wie es gelingen kann, die immensen Potenziale der aktuellen KIAnwendungen wirtschaftlich und für die Verbesserung unserer Lebensbedingungen zu nutzen, zeigen die Reflexionen und Beispiele in dieser Publikation.
Auch die Corporate Social Responsibility wird sich weiterentwickeln müssen:
Schmidpeter: "Derzeit werden ganze Branchen und Regionen gleichzeitig, sowohl vom verstärkten gesellschaftlichen Nachhaltigkeitsdiskurs als auch von disruptiven Innovationen insbesondere aus der IT-Branche, herausgefordert. Durch diese Effekte der Globalisierung und Digitalisierung, wird der externe Druck auf die grundlegende Veränderung der Geschäftsmodelle als Ganzes immer größer. Denkt man Nachhaltigkeit aus einer konsequent unternehmerischen Perspektive, muss diese weit über eine reine Vermeidungslogik hinausgehen. Denn insbesondere für Unternehmer ist es wichtig, die positiven Auswirkungen ihres Handelns zu managen bzw. zu steigern. Bei dieser progressiven Sichtweise geht es nicht mehr zentral darum, den Schaden unternehmerischen
Handelns zu minimieren, sondern die Wertschöpfung des Unternehmens für die Gesellschaft insgesamt zu erhöhen.
Dabei steht nicht das moralische Motiv des altruistischen Gebens im Vordergrund, sondern die ökonomische und gesellschaftliche Sinnhaftigkeit. Es geht bei diesem „neuen“ CSR-Verständnis nicht um das Durchbrechen der Wettbewerbslogik – wie von Sozialromantikern oft gern dargestellt – sondern ganz im Gegenteil: sie weitet die Marktmöglichkeiten durch die immer neuen Möglichkeiten der Digitalisierung aus. Dies schafft sowohl Mehrwert für die Gesellschaft als auch neue Geschäftsmöglichkeiten.