Geldanlagen: Corona verändert Gewohnheiten
Sparbuch noch vorn, aber Wertpapiere liegen im Trend, vor allem bei Jüngeren
Trotz der andauernden Niedrigstzins-Phase ist das Sparbuch in Österreich noch immer die meistgenutzte Form der Geldanlage. Dies könnte sich nun aber ändern, wie eine aktuelle Umfrage des Linzer market-Instituts im Auftrag der DADAT Bank zeigt: Nach einem Jahr geprägt von Corona will ein Viertel der Bevölkerung heuer mehr anlegen (26 Prozent) und dabei steigt auch die Bereitschaft zu Investitionen in Wertpapiere und Fonds. Vor allem Jüngere wollen künftig mehr aus ihrem Geld machen. In der Gruppe der 16- bis 29-Jährigen plant bereits fast die Hälfte einen Einstieg in den Handel mit Aktien (45 Prozent), in der Gesamtbevölkerung liegt dieser Anteil bei 22 Prozent.
“Die Ergebnisse der market-Umfrage decken sich mit unseren Kennzahlen. Schon seit Monaten verzeichnen wir einen enormen Kundenzuwachs, täglich werden bis zu 100 neue Depots eröffnet. Das ist ein ähnlicher Schub wie zu den besten Zeiten der New Economy”, sagt Ernst Huber, CEO der DADAT Bank, die in Österreich vor genau vier Jahren an den Start ging und mittlerweile rund 30.000 Kunden betreut. “Auch die Wertpapier-Transaktionen explodieren nahezu, im Vorjahr hat sich die Zahl der Käufe und Verkäufe gegenüber 2019 mit bis zu 7.000 pro Tag mehr als vervierfacht. Und dieser Wachstumstrend hält auch heuer an.”
Ein Viertel der Österreicher will mehr sparen
Das Linzer market-Institut hat für die DADAT Bank im Februar 1.000 Österreicherinnen und Österreicher über 16 Jahren befragt, um herauszufinden, wie sich das Anlageverhalten seit dem Ausbruch der Coronakrise im letzten Frühjahr verändert hat. Ein interessantes Ergebnis: Insgesamt 26 Prozent aller Befragten wollen in den kommenden Monaten mehr sparen, in der Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen lag dieser Anteil bei genau 50 Prozent. Und vor allem die jüngeren Anleger wollen ihr Geld nicht mehr am Sparbuch “versauern” sehen, sondern setzen vermehrt auf Wertpapiere.
Hohe Investitionsbereitschaft bei Jungen, aber auch ältere Anleger steigen ein
Acht Prozent der “Jungen” sind laut der Umfrage heute mit mehr Geld in Aktien investiert als vor Corona. 16 Prozent haben im letzten Jahr zum ersten Mal in ihrem Leben Aktien erworben, 21 Prozent planen, dies in nächster Zeit zu tun. “Die Investitionsbereitschaft liegt bei dieser Altersgruppe also bei 45 Prozent und damit sogar deutlich höher als bei den 30- bis 49-Jährigen mit knapp über 20 Prozent”, so DADAT-Chef Huber, der aber zugleich betont: “Auch die älteren Anleger wurden im letzten Jahr viel digitaler und setzen vermehrt auf den Online-Handel mit Wertpapieren. Wir bekommen auch von 60- bis 70-jährigen Kunden zahlreiche neue Depots herein. Momentan ist generell einfach sehr viel Bewegung im Markt.”