Klimawandel-Anpassung in Städten nötig
Neues VCÖ-Factsheet zeigt: verstärkte Klimawandel-Anpassung in Städten nötig.
Der wärmste Winter in der Messgeschichte Österreichs liegt hinter uns. Der Klimawandel ist Realität und zeigt sich nicht nur in Form von höheren Temperaturen, sondern auch in der Zunahme an Extremwetterereignissen. Diese werden in Zukunft weiter zunehmen.
Städte heizen sich an heißen Tagen noch stärker auf. In den Landeshauptstädten sind Verkehrsflächen für ein Drittel der versiegelten Flächen verantwortlich. Asphalt und parkende Autos heizen sich an Hitzetagen massiv auf, erwärmen die Umgebung zusätzlich und strahlen die Wärme auch in der Nacht ab.
Der öffentliche Straßenraum in Städten dient derzeit vor allem dem Verkehr. Aber entlang der Straßen wohnen auch viele Menschen. Auf ihre Gesundheit und Lebensqualität wird vielerorts zu wenig Rücksicht genommen.
Die Hitzetage haben im 21. Jahrhundert massiv zugenommen. In Wien gab es zwischen 1981 und 2010 im Schnitt 15 Hitzetage pro Jahr, im Zeitraum 2011 bis 2021 waren es mit durchschnittlich 28 fast doppelt so viele. In Linz und Graz hat sich die Zahl der Hitzetage von jeweils zehn auf jeweils 22 pro Jahr mehr als verdoppelt.
Angesichts der zunehmenden Erderwärmung sind rascher und verstärkt Maßnahmen zur Entsiegelung von Asphaltflächen umzusetzen. Es braucht mehr schattenspendende Bäume und kühlendes Grün entlang der Straßen. Denn Gehsteige, die in der prallen Sonne liegen, werden für viele, wie etwa ältere Menschen oder chronisch Kranke an heißen Tagen unbenützbar. Damit wird ausgerechnet die klimaverträglichste Mobilität eingeschränkt.
Das aktuelle VCÖ-Factsheet zeigt, welche Klimawandel-Anpassungen in den Städten wirksam und wichtig sind. So verbessern bei großen Pkw-Abstellplätzen, die es etwa bei Baumärkten, Supermärkten oder Einkaufszentren gibt, nicht nur schattenspendende Bäume das Mikroklima, sondern auch versickerungsfähige Oberflächen, die bei Starkregen Wasser aufnehmen können und an heißen Tagen eine kühlende Wirkung haben.
Grüne und blaue Infrastruktur für eine klimafitte Stadt umsetzen
- Resilienz von Städten gegen Hitze, Lärm und Überschwemmungen durch die Umsetzung von grüner und blauer Infrastruktur stärken.
- Platz schaffen im Bestand zur Neuverteilung des Straßenraumes zugunsten von Grünraum, Bäumen, weiterer Beschattung und Wasserflächen von der das Stadtklima und somit die Gesellschaft profitiert.
- Verkehrsflächen und Parkplätze reduzieren und entsiegeln, um die Versickerungsfähigkeit des Bodens zu verbessern.
- Versickerungsfähige Oberflächen bei Geh- und Radwegen zur Reduktion lokaler Hitze und des Überschwemmungsrisikos einsetzen.
- Begrünung von geeigneten Flächen im Stadtraum wie Dächer, Fassaden und Gleisbereiche forcieren und Retentionskaskaden berücksichtigen.
- Schwammstadtprinzip bei der Pflanzung von Bäumen anwenden, damit sich langlebige, gesunde Bäume entwickeln können.
- Umfassende und nachhaltige Wasserbewirtschaftung umsetzen, um Städte widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu machen.
Weitere Informationen finden Sie im VCÖ-Factsheet .