Die vier haben eine Crowdfunding Plattform in Österreich und Deutschland aufgebaut, die sich ausschließlich auf klimarelevante Projekte konzentriert. So können Investoren sehr rasch für sie passende klimarelevante Projekte finden. Die ÖGUT ist Mitinitiatorin und -eigentümerin.

BUSINESSART hat nachgefragt: Was war der Auslöser dafür, die Plattform klimja aufzubauen?

Die Plattform crowd4climate (so der Name bis Anfang 2024) ist 2015 aus einem Forschungsprojekt von ÖGUT und Energy Changes entstanden. Nach Abschluss dieses Projektes wurde das Geschäftsmodell kontinuierlich weiterentwickelt und in den letzten beiden Jahren mit neuem Team als Social Enterprise mit der Website klimja.org neu aufgestellt.

Was hat euch ermutigt, dranzubleiben und die Plattform umzusetzen?

Unsere Vision: Ein gutes Leben für alle auf einem gesunden Planeten. Und ein Wirtschafts- und Finanzsystem, das dazu beiträgt.
Wir wollen im privaten Investmentmarkt (beginnend mit Österreich und Deutschland) das Bewusstsein schaffen, dass Geld eine große Wirkmacht besitzt und es die Entscheidung eines/einer jeden ist, ob sie es zum Wohle von Menschen und Planeten einsetzen, sodass private Anleger*innen Verantwortung für ihr Geld und die Wirkung ihrer Investitionen übernehmen. Dies wird mittelfristig zu ausreichend Finanzmitteln für Vorhaben führen, die unsere Lebensgrundlage schützen bzw. regenerieren.

Als Social Enterprise sind wir ein Gamechanger am Finanzmarkt, da wir nicht rein nach Profit streben, sondern einen möglichst hohen positiven sozialen Impact schaffen wollen. Um dies zu veranschaulichen, haben wir das Konzept der drei Renditen entwickelt: Bei jedem Projekt stellen wir die finanzielle, ökologische und soziale Rendite gleichwertig dar und wollen damit die Weise verändern, wie Menschen generell das Konzept des Return on Investment (ROI) betrachten.

Was war das größte Hindernis?

a) In der Vergangenheit waren die Ressourcen in der Organisation sehr limitiert. Nun arbeiten wir u.a. an der Profitabilität unseres Geschäftsmodell als Sozialunternehmens, um noch mehr – auch indirekte – positive Wirkung, z.B. mit dem Angebot von kritischer Finanzbildung ermöglichen zu können.
b) Kontinuierlich sehen wir eine große Aufgabe darin, das Bewusstsein für „gute Geldanlage“ zu schärfen und eine noch stärkere Community von Anleger*innen aufzubauen.

Welche Kompetenzen/Skills waren für euren Erfolg besonders wichtig?

Durchhaltevermögen, persönliches Engagement, Reflexion, Teamgeist, Authentizität, Fachkompetenz, Glauben an eine lebendige Zukunft.

Wie kann der Klimaschutz ein so greifbares Thema werden, dass alle Menschen dahinter stehen und mitmachen?

Indem wir in positiven Zukunftsbildern denken und kommunizieren – „what’s in it for me?“ – ausgehend von den Werten und Bedürfnissen der Menschen.

Wie lautet der Leitsatz eures Lebens?

Verena: Ich mach mir die Welt, wiedewiedewie sie mir gefällt.
Oliver: Mit „freundlich sein“ kommt man besser voran.
Stefan: Auch Geld hat eine Seele - wenn wir es in die richtigen Vorhaben investieren.
Laurin: Gemeinsam lernen, wachsen und gestalten