Wo steht die IKB am Weg zur Klimaneutralität?
Helmuth Müller, IKB-Vorstandsvorsitzender, IKB Innsbrucker Kommunalbetriebe
Die IKB möchte im Jahr 2030 klimaneutral sein. Das Jahr 2019, vor der Covid-19-Pandemie, nehmen wir als „Baseline“ unseres CO2-Fußabdruckes. Würden wir keine Maßnahmen ergreifen, würden sich die Treibhausgasemissionen anhand dieser Linie weiterentwickeln. Durch zahlreiche Projekte werden wir zukünftig aber deutlich darunter liegen. Man könnte meinen, die IKB stünde damit erst am Anfang auf ihrem Weg zur Klimaneutralität, allerdings wurden auch in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche klimafreundliche Projekte umgesetzt. Die Klimaneutralität streben wir bis 2030 in Scope 1 und 2 an, also hinsichtlich der direkt von der IKB beeinflussbaren Emissionen. Zusätzlich bemühen wir uns auch um ein nachhaltiges Verhalten in Scope 3, zum Beispiel bei Dienstreisen.
Mit welchem Maßnahmen-Mix (Vermeiden, erneuerbare Energie, Kompensation) soll das gelingen?
Unsere Maßnahmen verlaufen anhand von drei Stufen. Am bedeutendsten ist dabei, klimarelevante Emissionen, wenn möglich, gänzlich zu vermeiden. Dort, wo das nicht machbar ist, sollen sie reduziert werden. Fossile Energieträger sollen dazu größtmöglich durch erneuerbare Energie ersetzt werden. Und abschließend kompensieren wir nicht-vermeidbare Emissionen aus fossilen Energieträgern, sofern wir sie nicht vermeiden oder reduzieren konnten.
Wo liegen die größten Herausforderungen?
Helmuth Müller: Eine große Aufgabe ist die Dekarbonisierung unseres Fuhrparks, auf den wir in all unseren Geschäftsbereichen angewiesen sind – sei es für das Stromservice, die Abfallsammlung oder im Bereich der Telekommunikation. Unser Ziel ist es, den gesamten Fuhrpark mit Schwerlastfahrzeugen und PKW klimafreundlich zu betreiben.
Eine Best-Practice-Maßnahme aus Ihrem Haus?
Helmuth Müller: Unsere Raumwärme wird zunehmend klimafreundlich erzeugt. Das IKB-Hauptgebäude wird zum Beispiel mit der Abwärme des danebenliegenden Umspannwerkes geheizt. Das Hallenbad Olympisches Dorf wird durch eine eigene Holzvergasungsanlage im Klärwerk in der Roßau mit Wärme versorgt. In den letzten fünf Jahren mussten wir damit immer weniger auf fossile Energieträger zurückgreifen.