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Action 2020

Gastkommentar von respACT-Vizepräsident Heinz Felsner

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Das diesjährige Council Meeting des World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) versammelte von 4. bis 8. November in Istanbul über 500 TeilnehmerInnen aus mehr als 50 Ländern, um Lösungen für die globalen Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln. Das Treffen verdeutlichte einmal mehr, dass Unternehmen eine zentrale Rolle für eine Nachhaltige Entwicklung spielen.

“Business as usual” ist keine Option mehr! Ein Umdenken sowie konkrete Handlungsanleitungen sind gefordert. Genau diese wurden von Unternehmen für Unternehmen in Form des so genannten WBCSD Action 2020-Plan erarbeitet. Dieser bietet Anknüpfungspunkte für Unternehmen, um die Vision 2050 – wonach im Jahr 2050 neun Milliarden Menschen im Einklang mit den begrenzten Ressourcen auf unserem Planeten gut leben sollen – umzusetzen. Zu den Handlungsfeldern zählen beispielsweise Energie und Klima, Ökosysteme, Menschenrechte, Beschäftigung, oder auch nachhaltige Lebensstile. Ein anschauliches Beispiel bietet das Thema „Wasser“: 1,8 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser. Gleichzeitig gehen wir bei einem „business als usual-Szenario“ von einem um 55 Prozent steigendem Wasserverbrauch bis 2050 aus. Die Lösung? Unternehmen können einen wesentlichen Beitrag leisten, indem sie ihre gesamte Wertschöpfungskette nach Risiken analysieren und entsprechende Water Management-Pläne implementieren. Konkret geht es darum, die Effizienz des Wasserverbrauchs zu erhöhen, das Ausscheiden unbereinigter Industrieabwässer zu unterbinden und einen nachhaltigen Zugang zu sauberem Wasser zu gewährleisten. Gleichzeitig stellt der WBCSD Action 2020-Plan aber auch immer den Business Case der Maßnahmen dar: So bedeutet verbessertes Wasser-Management für das Unternehmen weniger Verbrauch und geringere Kosten. Darüber hinaus hilft eine genaue Analyse der Wertschöpfungskette, mögliche Risiken zu identifizieren und zu reduzieren.

Zukünftig kommt der Impact-Messung – also der Messung der unternehmerischen Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft – eine zentrale Rolle zu. Denn nur wenn die unternehmerischen Auswirkungen gemessen und optimalerweise in einem Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert werden, können sie letztlich auch gesteuert werden.

Die große Relevanz des Nachhaltigkeitsreportings wurde auch durch eine eigens durchgeführte Studie präsentiert, die 175 Nachhaltigkeitsberichte von WBCSD-Mitgliedsunternehmen aus 20 Sektoren und 30 Ländern analysiert hat: Ganz klar zeigt sich, dass jene Berichte zu den besten zählen, die die Nachhaltigkeitsziele eng mit der Unternehmensstrategie verknüpft haben: Nachhaltigkeit gehört ins Kerngeschäft! Weiters empfiehlt das WBCSD die unternehmerischen Auswirkungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette in Betracht zu ziehen sowie eine Wesentlichkeitsanalyse unter Einbindung der zentralen Stakeholder durchzuführen. Von den untersuchten Berichten haben weniger als 12 Prozent ihre Themen nach dem Prinzip der Wesentlichkeit ausgewählt. Hier besteht noch Handlungsbedarf.

Das World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) ist ein Zusammenschluss von 200 internationalen Unternehmen, die das Bekenntnis zu Nachhaltigem Wirtschaften eint. respACT ist der exklusive Partner des WBCSD in Österreich. respACT ist Österreichs Unternehmensplattform für Corporate Social Responsibility unterstützt heimische Betriebe bei der Umsetzung von verantwortungsvollem Wirtschaften. www.respact.at, www.wbcsd.org, http://action2020.org