Österreichs Treibhausgas-Budget reicht noch bis Mitte 2025
280 Millionen Tonnen Treibhausgase (THG) darf Österreich noch emittieren, ohne die Obergrenze des verbleibenden globalen THG-Budgets zu überschreiten.
Das hat das Climate Change Centre Austria (CCCA) berechnet.
Die genannten 280 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (MtCO2eq) sind konkret das verbleibende Treibhausgasbudget für Österreich ab Anfang 2022 für eine 66-prozentige Wahrscheinlichkeit zur Erreichung des 1,5-Gad-Zieles (ohne zwischenzeitlich höherer Temperatur), das im Pariser Klimaabkommen festgelegt wurde. Wenn diese Menge aufgebraucht wird, wäre das THG-Budget Österreichs also erschöpft. Das CCCA erinnert daran, dass der Plan der Regierung eigentlich wäre, die Treibhausgas-Emissionen in Österreich erst bis 2040 auf "Netto-Null" zu reduzieren.
"So wie Österreich sich im finanziellen Bereich überlegen muss, wie es mit den vorhandenen Mitteln auskommt, so muss es diese Überlegungen auch bei den THG-Emissionen anstellen. Mehr zu emittieren als uns zusteht, bedeutet, dass wir uns bei anderen Ländern und bei nachrückenden Generationen verschulden", sagte der Thomas Schinko (IIASA), Mitautor des wissenschaftlichen Hintergrundpapiers zu den Berechnungen.
Junge fordern höhere Wahrscheinlichkeit für 1,5-Grad-Ziel
610 MtCO2eq blieben laut diesen übrigens noch, wenn man sich mit einer 50-prozentigen Wahrscheinlichkeit begnügen würde, was laut den Prognosemodellen mit einer geringfügig zwischenzeitlich höherer Temperatur verbunden wäre.
Die verbleibenden THG-Mengen beziehen sich auf die Berechnungen des Weltklimarats (IPCC), laut diesem lag das verbleibende globale CO2-Budget im Jahr 2018 bei 420 Gigatonnen CO2 (66-prozentige Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung). "Je höher die Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung sein soll, desto geringer wird das hierfür zur Verfügung stehende THG-Budget. Dass junge Menschen eine höhere Wahrscheinlichkeit als 50 Prozent für das Einhalten des Plus 1,5-Grad-Grenzwertes fordern, ist verständlich. Hier geht es um die Zukunft ganzer Generationen", so Karl Steininger (Uni Graz), ebenso Mitautor.
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