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Das Kraftfeld der Veränderung

Katharina Liebenberger-Initiatorin Institut für gemeinwohlorientierte Wirtschaftspraxis

5_katharina_liebenberger@kathrina_bruder[1]
Foto: Katharina Bruder Katharina Bruder

Meine Geschichte..
Ich sitze in der Vorlesung für Unternehmensführung von Professor Hoffmann. Ich schaue entsetzt auf Zeichnungen von AKH-Managern. Hoffmann erzählt, wie er es schaffte, diese Manager zu einem offenen Gespräch über ihren Druck, die Probleme und die drohende Katastrophe zu bewegen. Ich war völlig „von den Socken“: einerseits zu erkennen, welch übermächtigen Einfluss eine Organisationskultur auf Menschen haben kann, sie nahezu entscheidungsunfähig macht und andererseits mit wieviel Chuzpe Hoffmann diese höchstpersönlichen Statements an die Fachöffentlichkeit einer Konferenz und des Hörsaals, in dem ich saß, brachte.
In diesem Moment wurde mir klar, wie herausfordernd die Aufgabe einer Organisations-entwicklerin ist: ich bewunderte Hoffmanns Mut, das Tabu der Not dieser Manager aufzudecken und ich war entsetzt über die Indiskretion, die Zeichnungen auf einer Konferenz öffentlich zu machen.

Zugleich spürte ich eindeutig: Organisationsentwicklung, das wird mein Beratungsansatz. Und ich wollte Wege finden, wie ich Veränderungen ohne Sündenböcke gestalten kann.
Eine weitere Leitfrage, die mich seit  meiner Zusammenarbeit mit dem Ökonomen und Konfliktforscher Fritz Glasl prägt, lautet: Welchem System dienst du als Beraterin? Welche Maschine „schmierst“ Du? Bis heute ist mir wichtig, genau zu prüfen, für wen und für welchen Zweck ich als Beraterin und Coach arbeite.
Diese Frage ist eine wichtige Wurzel für mein Gemeinwohl-Ökonomie-Engagement. In der Gemeinwohl-Matrix fand ich, was ich suchte: die Schlüsselwerte für eine menschenwürdige Wirtschaft.

Wien, im Juli 2018