Die 5 Trends der Nachhaltigkeitsbewertung
Worauf sich Unternehmen einstellen müssen und was jetzt zu tun ist
Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Der Weg dorthin ist steinig. Zahlreiche Regelwerke, aufwendige Verfahren und laufende Neuerungen fordern CSR-Fachleute heraus. Unternehmen müssen sich mit den Trends der Nachhaltigkeitsbewertung auseinandersetzen, um Stolpersteine zu vermeiden.
Nachhaltigkeit heute: ein Dickicht an Regelwerken
Organisationen und Konsument*innen fällt es schwer, sich im Dschungel der Regelwerke zurechtzufinden. Es mangelt am gemeinsamen Verständnis, an Transparenz und Vergleichbarkeit. Ein übergeordneter Nachhaltigkeitsindex, an dem das Projektteam von mitwirken.at derzeit arbeitet, soll Abhilfe schaffen. Im ersten Arbeitspaket wurden 38 gängige Regelwerke analysiert, darunter ISO 26000, SDGs und GRI. Der Vergleich liefert Erkenntnisse, wohin die Reise in puncto Nachhaltigkeitsbewertung geht.
Nachhaltigkeit morgen: Trends als Wegweiser
Das Projektteam ist auf folgende Trends der Nachhaltigkeitsbewertung gestoßen:
1) Forderung nach Integration von CSR
CSR muss in den Unternehmenszweck, ins Kerngeschäft und in die Strategie integriert werden. Nur dann ist Nachhaltigkeit ein fester Bestandteil einer Organisation und kein isoliertes Unterfangen und somit bloß Feigenblatt.
2) Zunehmende Wirkungsorientierung
Die Definitionen von CSR und Nachhaltigkeit haben sich stark verändert. Aus einem „freiwilligen Einbeziehen von Umwelt- und Gesellschaftsaspekten“ wurde die „Verantwortlichkeit für die Auswirkungen eigener Entscheidungen auf Gesellschaft und Umwelt“. Dadurch entwickelte sich Nachhaltigkeitsmanagement zum Wirkungsmanagement. Messbare, wesentliche und mögliche Wirkungen unternehmerischer Tätigkeit stehen im Zentrum aktueller Regelwerke.
3) Fokus auf „Do Good“
Über „Do no harm“, der Verringerung negativer Wirkungen hinaus, fordern aktuelle Regelwerke von Unternehmen „Do Good“, also positive Beiträge für die Gesellschaft. Die SDGs bieten dafür einen Orientierungsrahmen und konkrete Zielvorgaben.
4) Steigender Anspruch an Stakeholder-Einbindung
Die Regelwerke sind sich einig: Die stärkere Ausrichtung auf die Gesellschaft setzt auch eine stärkere Einbindung der Stakeholder voraus. Interessensgruppen sollen nicht nur ihre Meinung kundtun, sondern aktiv partizipieren. Das betrifft alle Bereiche des Nachhaltigkeitsmanagements: von der Planung über die Umsetzung bis zur Evaluation und Reporting.
5) Zunahme der verpflichtenden Berichterstattung
Unternehmen müssen ihrer Berichtspflicht über nichtfinanzielle Indikatoren immer mehr nachkommen, wie NaDiVeg (2017), EU-Taxonomy (2020) und die Corporate Sustainability Reporting Directive ab 2025 belegen.
Autorin: Marijke Janz
mitwirken.at
Nachhaltigkeitsexpert*innen rund um Leo Hauska haben das Projekt „mitwirken.at“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, einen Nachhaltigkeitsindex zu entwickeln, der auf aktuellen Regelwerken aufbaut und die Meinungen von CSR-Expert*innen sowie Stakeholdern berücksichtigt.
Webinar für Interessierte am 27.04.2022, 16-17:30 Uhr, online. www.mitwirken.at/events