Appetit auf Zukunft
Editorial: Roswitha M. Reisinger
Liebe Leserin, lieber Leser!
Gesund und fit bleiben steht bei den meisten Menschen ganz oben auf der persönlichen Agenda. Die Basis dafür: gesundes Essen. Und da verhalten wir uns oft ganz schön schizophren: Ein Schnitzerl löst mehr Speichelfluss aus als Krautfleckerl.
Und wer, beruflich bedingt, viel auswärts isst weiß, dass schmackhaftes und gesundes Essen schwer zu finden ist. Grund genug, einen Blick auf Betriebskantinen zu werfen und Expert*innen zu fragen, wie appetitliches, gesundes – und ganz nebenbei gesagt auch klimaschonendes – Essen auf den Tisch kommen kann. Die seit 1.9.23 verpflichtende Kennzeichnung der Herkunft von Fleisch, Milch und Eiern hilft da ebenfalls mit. Seite 6.
Die weltweit zunehmenden Spannungen haben das Thema Ernährungssicherheit auf den Tisch gebracht: Können wir die Lebensmittel, die wir brauchen, selbst in Österreich herstellen? Kurze Antwort: ja, unter drei Bedingungen. Wenn wir mehr Soja und Hülsenfrüchte anbauen, weniger Fleisch essen und aufhören, die besten Ackerböden zu versiegeln. Ab Seite 13.
Wussten Sie, dass der Bayer-Prozess aus Österreich kommt? Bayer-was? Das ist der Prozess zur Aluminiumherstellung, bei dem u.a. ein hochtoxischer Rotschlamm anfällt. Weltweit und in riesigen Mengen. Eine österreichische Forschergruppe hat dafür nun eine Aufbereitungsanlage entwickelt. Stimmt: End-of-pipe-Technologie. Aber immerhin könnten so die riesigen Rotschlammdeponien aufgelöst und die Ressourcen weiterverwendet werden. Seite 18.
Kürzlich habe ich mit einer ehemaligen Religionslehrerin geplaudert. Sie hat mir ihr Leid geklagt: die aus ihrer Sicht viel zu widerspenstigen und anstrengenden Leute, mit denen sie diskutieren müsse, wie christliches Leben auszusehen hätte. Obwohl sie es eh wisse und ihnen sage. Ähnliches ist derzeit auf allen gesellschaftspolitischen Ebenen zu erleben. Im 21. Jahrhundert muss man sich wieder die Frage stellen: Wollen wir diskursfreudige Menschen mit Courage, initiative Jugendliche und innovative Mitarbeiter*innen im Flow? Oder brave, angepasste, auf die Uhr blickende Leute? Mehr Demokratie oder mehr Autokratie? Ab Seite 22 lesen Sie, wie Museen, Bildung und Führung Appetit auf Zukunft machen.
Ich freue mich auf Ihr Feedback, Ihre Geschichten und Ihre Lösungen.
Roswitha M. Reisinger, Chefredakteurin
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