CSR-Circle: Next Generation
Wiederum „Full house“ bei der gestringen Podiumsdiskussion des CSR-Circle.
Doris Rittberger, Geschäftsführerin WildUrb (rittberger+knapp og), Mag. Bettina Steinbrugger, Mitbegründerin erdbeerwoche Ges.b.R., DI Johannes Kisser, geschäftsführender Gesellschafter alchemia-nova, Laura Ebenberger, Geschäftsführerin ebenBERG und Matthias Reisinger, Mitbegründer Hub Vienna diskutierten über den Zugang der jungen Unternehmer*innen zum Thema CSR, wie sie die Welt verändern wollen und damit Geld verdienen.
Doris Rittberger von WILD URB
„Wir sind eine Fussgehercommunity und motivieren Menschen tatsächlich dazu zu gehen, neue Wege zu gehen, gehen auch ohne Ziel. Einfach, damit was weitergeht. Und wie man mit „zu Fuß gehen“ Geld verdient? Als Verlag. Unsere (zwei, Anm.) Bücher liegen auf Platz 2 und 4 der Thalia Bestsellerliste: „Wien geht“ und „Wien geht Gassi“, im Frühjahre 2013 kommt ein Kindergehbuch dazu. Uns geht’s tatsächlich gut!“
Bettina Steinbrugger von „Erdbeerwoche“
setzt auf ökologische Frauenhygiene, Tampons und Binden. „Erdbeerwoche“ als Synonym für die Menstruationstage, der Name hat dazu einen „positiven Touch. Die Produkte sind 100% bio- und ökologisch – ohne Chemie und Kunststoff, abbaubar oder sogar wiederverwendbar. Steinbrugger setzt auf den Onlineshop, das Ziel ist natürlich auch der kommerzielle Handel.
„10- bis 17000 solcher Produkte werden im weiblichen Lebenszyklus verwendet. Das ist die Basis für ein kontinuierlich solides Geschäftsmodell, da es ja keine Modeartikel sind. Wir setzen dazu noch extra auf Umwelt- und Körperbewusstsein. Next Step: Vom Onlineshop ins Warenregal!“ zeigt sich Steinbrugger zuversichtlich.
Laura Ebenberger, ebenBERG
„Jeder Mensch braucht Kleidung, manche lieben sie sogar – und ich biete Fashion, Shoppingfeeling und nachhaltige Produkte an. Gerade bei Kleidung entsteht ja eine irrsinnig lange Produktionskette … Rohstoff, Färberei, Verarbeitung, Vertrieb, Verkauf. Da gibt’s große Lücken in der Nachhaltigkeit, auch wenn zum Beispiel der Rohstoff „bio“ ist. Ich achte auf eine „lückenlose“ Kette. Mein Label „ Made IN, Made BY“ hat gerade den Social Impact Award 2012 gewonnen. Meine Kunden? Stammkundschaft, aber auch viele spontane Shopper. Als Kleinunternehmerin habe ich natürlich genauso zu kämpfen wie alle anderen auch. Da ist leider kein Unterschied.“
Matthias Reisinger, Mitbegründer vom HUB
„HUB ist ein Raum für Menschen, die innovative Ideen zu allen Bereichen haben: von der Mode bis zur Integration, von der Konzeption bis zur Umsetzung. Wir sind ein Thinktank mit 230 Mitgliedern, finanziert durch Mitgliedsbeiträge. Spenden oder Sponsoring sind kein Thema. Wir vernetzten Investoren und Kreative aus allen gesellschaftlichen Bereichen, wobei immer der nachhaltige Aspekt gegeben sein muss. HUB ist ein globales Netzwerk mit 4000 Mitgliedern auf 5 Kontinenten.“
Johannes Kisser, Alchemia Nova,
Forschungsinstitut für innovative Phytochemie & Kreislaufwirtschaft.
„Konkret beschäftigen wir uns mit Forschung im pflanzlichen Bereich. Wissen zu generieren ist relativ leicht, aber bis zur Umsetzung ist es ein langer und ausdauernder Weg. Von Biosackerl bis hin zu Anti-aging Kosmetika und Erfinder von „craddle to craddle“ - keine Schadstoffminimierung, sondern eine Kreislaufwirtschaft ohne Abfall, die sich rechnet. Wir finanzieren und durch Forschungsförderungen und internationale Projektarbeit, Österreich und die EU bieten hier wirklich sehr gute Strukturen; wesentlich bessere, als man vielleicht vermutet.“
So verschieden die Branchen und Tätigkeitsfelder auch waren, unisono war man bei den Grundsätzen und auch zum Thema „Scheitern“: Das jeweilige Businessmodell muss stimmen, detto die Finanzplanung. Ein „nachhaltiges Unternehmen“ kann natürlich genauso scheitern wie eine „normales“. Man muss genauso die Buchhaltung führen - der einzige Unterschied: Man macht es mit Freude, gutem Gewissen und das gibt dem ganzen noch zusätzlich wertvollen Sinn!