Österreichischer Inklusionspreis
Individualität, Vielfalt und Chancengleichheit leben: Der Inklusionspreis zeichnet Projekte aus, die Selbstbestimmung und Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen fördern.
Wie funktioniert Inklusion in der Praxis? Um Menschen, die im Alltag kaum mit Behinderungen zu tun haben, einen Einblick zu gewähren und vorbildliche Beispiele vor den Vorhang zu holen, wurde der Österreichische Inklusionspreis ins Leben gerufen und heuer erstmals vergeben. Sechs PreisträgerInnen aus den Bereichen Schule, Arbeit, Freizeit, Einfache Sprache und Selbstvertretung sind am 30. November von der Lebenshilfe und den Österreichischen Lotterien ausgezeichnet worden: Die PreisträgerInnen wurden von einer nationalen Fach-Jury aus 87 Einreichungen ausgewählt.
Die PreisträgerInnen:
Selbstvertretungs-Zentrum für Menschen mit Lernschwierigkeiten
WUK Verein zur Schaffung offener Kultur- und Werkstättenhäuser
Durch das Selbstvertretungszentrum wird das, in der UN Konvention verankerte, Recht auf Selbstbestimmung gefördert. Das Selbstvertretungszentrum baut auf dem Grundsatz „NICHTS ÜBER UNS – OHNE UNS“ auf – das heißt, es wird von ExpertInnen in eigener Sache umgesetzt und geleitet. Die Ziele und Tätigkeiten des Selbstvertretungszentrums werden von den SelbstvertreterInnen bestimmt. Dadurch ist die Selbstbestimmung von Menschen mit Lernschwierigkeiten und die Teilhabe in gesellschaftlichen Mitbestimmungsprozessen gewährleistet. (FÖRDERPREIS)
www.svz.wien
Inklusive Lehrredaktion
Jugend am Werk Begleitung von Menschen mit Behinderung GmbH in Zusammenarbeit mit dem Medienunternehmen Kurier
Inklusive Lehrredaktion für Menschen mit Lernbehinderung, gefördert durch den Fonds Soziales Wien in Kooperation mit dem Medienunternehmen Kurier und dem Kuratorium für Journalistenausbildung. Innerhalb des Projekts werden Teilnehmer/innen qualifiziert, Informationen gemeinsam zu erarbeiten und basierend auf diesem erworbenen Wissen, Artikel in einfacher Sprache zu verfassen.
kurier.at/einfache-sprache
Wesenufer-Hotel & Seminarkultur an der Donau
pro mente OÖ
Das Projekt „Wesenufer Hotel & Seminarkultur an der Donau“ ist ein Seminarhotel mit 49 Zimmern, 5 Tagungsräumen, einem Restaurant und einem Nahversorger. Das Seminarhotel wurde von pro mente OÖ 2008 initiiert, um die Region Oberes Donautal in wirtschaftlicher und arbeitsmarktpolitscher Ausrichtung zu stärken. Der Betrieb beschäftigt zurzeit 38 MitarbeiterInnen und bietet zeitlich begrenzte, aber auch unbefristete Arbeits- & Ausbildungsplätze für Menschen mit psychischen Problemen oder Mehrfachdiagnosen in ihrem jeweiligen Lebensumfeld. Das Seminarhotel von pro mente OÖ in Wesenufer, liegt direkt an der Donau und bietet zeitlich begrenzte, aber auch unbefristete Arbeits- & Ausbildungsplätze für ca. 50 Menschen mit psychischen Problemen oder Mehrfachdiagnosen.
www.hotel-wesenufer.at
Gemeinsam Leben und Lernen
Caritas Erzdiäzöse Wien Schule am Himmel
Die Schule für Alle wurde vom Bereich Menschen mit Behinderung der Caritas der Erzdiözese Wien ins Leben gerufen. Derzeit besuchen 67 SchülerInnen im Alter von 6 – 14 Jahren die Schule. An dieser Schule lernen Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen miteinander, es gibt keine Kategorisierungen, jede/r Schüler/in individuell begleitet. Darauf hat jede/r ihr/sein Recht.
www.schule-am-himmel.at
Förderung und Verbreitung von Inklusionssport in Schulen und Vereinen Bildungsinitiative für Sport und Inklusion
Ziel des Projektes „Förderung und Verbreitung des Inklusionssports in steirischen Schulen“ war immer die Implementierung des inklusiven Sports in Schulen sowohl auf der unterrichtlichen Ebene als auch auf kompetitiver Ebene. Im Schuljahr 2015/16 waren inklusive Sportwettkämpfe bereits ein fixer Bestandteil im Schulsportkalender des steirischen Landesschulrates. Insgesamt nahmen in diesem Schuljahr über 2500 Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrerinnen und Lehrern an regionalen, nationalen und internationalen inklusiven Sportveranstaltungen teil.
www.inklusionssport.at
Leichte Sprache als Schlüssel zum Museum
Salzburg Museum
Schwierig und kompliziert geschriebene Texte in Museen stellen für viele Menschen eine große Barriere dar, die es nahezu verunmöglicht, einen Museumsbesuch als kulturelle, emotionale und soziale Bereicherung zu erleben. Da für viele Menschen die Auswirkungen sprachlicher Hürden nur schwer nachvollziehbar sind, wird Sprache aber als Barriere in unserer Gesellschaft oftmals nicht wahrgenommen. Als eines der ersten Museen stellt das Salzburg Museum in der Landesausstellung daher zusätzlich zu den bisher gewohnten Ausstellungstexten auch Texte in „Leichter Lesen“ bereit. Die Texte in „Leicht Lesen“ auf Stufe A2 sollten für mindestens 95% der Bevölkerung lesbar sein.
http://www.salzburgmuseum.at
Weitere Infos: www.lebenshilfe.at